Schießerei mit Polizei: Täter starb durch eigene Kugel!
Rätsel über das Motiv des Wohnsitzlosen,der das Feuer auf die Bayreuther Beamten eröffnete. „Was ist das für einer, der bei einer lapidaren Kontrolle das Feuer eröffnet?“, rätselt die Bayreuther Kripo. Neue Recherchen ergaben Verbindungen des Mannes zur rechten Szene.
BAYREUTH Nach den Schüssen von Bayreuth laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Am Samstagmittag hatte sich ein flüchtender Mann mit der Polizei eine Schießerei geliefert (AZ berichtete). Zwei Kugeln trafen einen Polizisten. Sechs Projektile schlugen im Oberkörper des 53-Jährigen ein, das siebte tötete ihn. Der Wohnsitzlose hatte sich selbst mit seiner Walther Kaliber 7,65 mm in den Mund geschossen, ergab die Obduktion.
Zwei Beamte wollten den Mann Samstagmittag kontrollieren, als er sich an einem abgesperrten Fahrrad zu schaffen machte. Er rannte weg. Als die Polizisten hinterherliefen, drehte er sich um – und schoss unvermittelt auf seine Verfolger. Die Projektile verletzten einen Beamten an beiden Oberschenkeln und der Hand. Er musste operiert werden. „Was ist das für einer, der bei einer lapidaren Kontrolle das Feuer eröffnet?“, rätselt die Bayreuther Kripo.
Verbindungen zur rechten Szene
Bislang ist der in Berlin Geborene vorbestraft. „Wir haben jetzt seine Fingerabdrücke genommen und überprüfen, ob er mit Taten in Verbindung zu bringen ist, die bisher als ungeklärt gelten. Nach BR-Recherchen stand der Getötete der rechtsextremen Szene nahe, fiel vor allem in den neuen Bundesländern mehrfach im Zusammenhang mit rechten Gruppierungen auf. Einmal wurde er in Plauen beim Zeigen des „Hitler-Grußes“ beobachtet und angezeigt.
Zur Herkunft der Waffe gibt es „eine heiße Spur“ – doch im Moment wollen sich die Ermittler dazu nicht äußern. Die Walther wird ballistisch untersucht. Das Bundeskriminalamt prüft, ob sie bereits bei anderen Straftaten benutzt worden ist. Unklar ist auch, wem das hellblaue Herren-Fahrrad gehört, an dem sich der Mann zu schaffen gemacht hatte.
Heute Nachmittag sollen weitere Ergebnisse der Ermittlungen bekannt gegeben werden.
Andrea Uhrig
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