Schieber: Glücklich beim Club
„Hier geht für mich alles in Erfüllung“, freut sich der 21-jährige Stürmer. Der Haken: „Erstmal muss ich nach Stuttgart zurück“
NÜRNBERG Der Club, ein echter Traumverein? Die Mehrzahl der Fans, die regelmäßig ins easyCredit-Stadion pilgern, würde da vermutlich ohne zu zögern zustimmen. Ein Fußball-Profi aus dem Stall eines Europa League-Teilnehmers könnte einen Wechsel an den Valznerweiher dagegen leicht als Abstieg empfinden. Vorausgesetzt, er heißt nicht Julian Schieber – und kommt vom aktuellen Bundesliga-Schlusslicht VfB Stuttgart.
"Alles richtig gemacht"
„Mit Blick auf die Tabelle habe ich ja alles richtig gemacht“, kann sich auch Julian ein kleine Spitze gegen seinen den Erwartungen weit hinterhertorkelnden Stammverein nicht verkneifen. Für ein Jahr haben die strauchelnden Schwaben ihren Nachwuchs-Stürmer gegen eine laut „kicker“ stattliche Leihgebühr von bis zu 400.000 Euro nach Franken geschickt.
Der Club ist für den 21-Jährigen aber längst mehr als nur eine Durchgangsstation. „Ich fühle mich unglaublich wohl hier. In Nürnberg habe ich jetzt den Spielrhythmus, den ich zuvor nicht bekommen habe“, beschreibt Schieber den entscheidenden Unterschied zum VfB.
Punkten, um nicht durchgereicht zu werden
Seine Zukunft hält sich Julian deshalb noch offen. „Wie es weitergeht, kann ich nicht sagen“. Fakt ist aber derzeit: „Ich muss erstmal zurück.“ Wobei die Betonung auf „muss“ liegt. Denn nach neun Startelf-Einsätzen inklusive Pokal, zwei Toren und drei Vorlagen ist bei ihm der Wohlfühlfaktor derart hoch, dass Julian strahlend erklärt: „Hier geht für mich alles in Erfüllung!“ So euphorisch hat schon lange kein Neuzugang mehr über den Club gesprochen.
Damit das auch so bleibt, sind Schieber & Co. am Samstag beim Heimspiel gegen Wolfsburg wieder mächtig gefordert. Nach der unnötigen 2:3-Pleite auf St. Pauli kommt beim Club dank des ordentlichen Saisonstarts mit neun Punkten zwar noch keine Unruhe auf. „Aber wir müssen jetzt gegen Wolfsburg punkten, um nicht nach hinten durchzurutschen“, analysiert Schieber die Situation beim Tabellendreizehnten.
Keine Angst vor Wolfsburgs Qualität
Hilfreich wäre laut Schieber, wenn „wir defensiv nicht wieder so viel zulassen und vorne unsere Chancen besser nutzen würden.“ Denn auch wenn die Wölfe unter ihrem neuen Trainer Steve McClaren nur einen Rang besser als der Club platziert sind, ist die Favoritenrolle für Samstag klar. „Sie haben eine sehr hohe Qualität.“ Mit der können die Wölfe aber, wie die peinliche 2:3-Pleite zu Hause gegen Leverkusen wieder zeigte, bislang anscheinend nicht allzu viel anfangen. Krischan Kaufmann
Mehr über den Club, den Vorverkaufsstart für das Spiel bei Bayern München, lesen Sie am Mittwoch, 20. Oktober 2010, in der Printausgabe der Abendzeitung.
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