Schickedanz: Sie verpfändete sogar ihr Elternhaus!

Die Insolvenz des Warenhauskonzerns Arcandor kann die Quelle-Erbin (65) noch teuer zu stehen kommen.
von  Abendzeitung

Die Insolvenz des Warenhauskonzerns Arcandor kann die Quelle-Erbin (65) noch teuer zu stehen kommen.

FÜRTH/HERSBRUCK Drama um Madeleine Schickedanz! Die Insolvenz des Warenhauskonzerns Arcandor kann die frühere Großaktionärin und Quelle-Erbin noch teuer zu stehen kommen. Denn die 65-Jährige, die einst zu den reichsten Frauen des Landes zählte, haftet für Kredite beim Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim, die sie für Käufe von Arcandor-Aktien aufgenommen hat, auch mit ihrem privaten Vermögen. Das berichtet das Magazin „Stern“ in seiner aktuellen Ausgabe.

So liegen dem Magazin vertrauliche Papiere zu der Kreditbesicherung vor. Sie zeigen: Am 16. Oktober 2008 verpfändete Schickedanz alles, was ihr in Deutschland persönlich und als Alleineigentümerin gehört. Die Bank ließ sich demnach Grundschulden von 215 Millionen Euro in die Grundbücher der Schickedanz-Anwesen eintragen.

Immerhin: Die Familienvilla mit Park in Fürth-Dambach bleibt

Mindestens elf Immobilien und Grundstücke kann die Bank seitdem per Zwangsvollstreckung einziehen und veräußern, wenn Madeleine Schickedanz bei Fälligstellen der Darlehen nicht zahlt. Darunter befinden sich Häuser in München und Hamburg, eine Ferien-Villa mit Bootshaus am Tegernsee sowie ein Anwesen in Nürnberg, in dem sie einst mit ihrem zweiten Ehemann Wolfgang Bühler wohnte.

Auch das Elternhaus in Hersbruck, ein gut 20.000 Quadratmeter großes herrschaftliches Anwesen, ist bereits verpfändet! Das Gleiche trifft auf das kleine Kaufhaus in der Innenstadt der idyllischen Kleinstadt zu, in dem ihre Mutter Grete Schickedanz nach dem Krieg ihren ersten Laden eröffnet hatte. Denn in Hersbruck liegt der Grundstein für das spätere Handelsimperium. „Wenn ich hier wegziehen müsste“, sagte Madeleine Schickedanz kürzlich, „würde es mir das Herz brechen.“ Vor sechs Wochen hatte sie in einem Interview beklagt, durch die Arcandor-Pleite Milliarden verloren zu haben. Sie gab dabei an, von 600 Euro im Monat zu leben.

Allerdings ist nicht alles verloren, wie die Papiere zeigen. Die Familie hat sehr gut vorgesorgt. So übertrug Schickedanz das größte Anwesen, die repräsentative Familienvilla mit Park in Fürth-Dambach – bis auf einen Mini-Anteil – bereits 2005 ihrem Sohn Matthias Bühler. Madeleine Schickedanz genießt hier lebenslanges Nutzungsrecht. Immerhin...

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