Schickedanz: Jetzt gibt’s Ärger um ihre Krebs-Stiftung

Experten vom „Spenden-TÜV“ kritisieren, dass die Verwaltungs-Kosten viel zu hoch sind – die Quelle-Erbin weist die Vorwürfe allerdings scharf zurück
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20566,50 Euro für krebskranke Kinder: Madeleine Schickedanz erhält zu Weihnachten 2007 einen Spenden-Scheck für ihre Stiftung von Foto-Quelle-Chef Stefan Hagemann.
Klaus Schillinger 20566,50 Euro für krebskranke Kinder: Madeleine Schickedanz erhält zu Weihnachten 2007 einen Spenden-Scheck für ihre Stiftung von Foto-Quelle-Chef Stefan Hagemann.

NÜRNBERG - Experten vom „Spenden-TÜV“ kritisieren, dass die Verwaltungs-Kosten viel zu hoch sind – die Quelle-Erbin weist die Vorwürfe allerdings scharf zurück

Der Wirbel um die Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz hört nicht auf! Nach dem Spott über ihre angebliche Armut droht der Konzern-Erbin nun auch Ärger um ihre Kinderkrebs-Stiftung. Die Kosten der Stiftung liefen aus dem Ruder und seien verglichen mit den Spendeneinnahmen viel zu hoch, berichtet jetzt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Die Stiftung mit Sitz in Fürth hat zwischen 2006 und 2008 insgesamt gut 3,3 Millionen Euro an Spenden eingenommen. Gleichzeitig sind in dieser Zeit jedoch fast 1,7 Millionen Euro „Verwaltungskosten“ angefallen. Die Stiftung wies diese Darstellung scharf zurück.

Auf das Konto der Verwaltung seien in den Jahren 2006 bis 2008 lediglich Kosten von knapp 80 000 Euro gegangen, so Sprecher Matthias Till. Die restlichen Kosten seien entstanden, um Spender anzuschreiben. Allein eine zeitlich befristete Mailingaktion, um neue Geldgeber zu gewinnen, habe mit rund einer Million Euro zu Buche geschlagen. Der Erfolg dieser Aktion zeige sich nach spätestens zwei Jahren. Die Stiftung geht davon aus, dass diese Kosten dann durch Mehreinnahmen aufgefangen sein werden.

Um rechtlich als gemeinnützig anerkannt zu sein, dürften die Kosten höchstens die Hälfte der Einnahmen betragen, betonte Till. Die Madeleine Schickedanz-Kinderkrebs-Stiftung halte diese Auflage ein. Im Schnitt der Jahre 2006 bis 2008 hätten die Werbe- und Verwaltungsausgaben rund 45 Prozent der Einnahmen ausgemacht. Zu den Einnahmen zählt die Stiftung auch Zinserträge. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), das gemeinnützige Organisationen als „Spenden-TÜV“ auf ihr Finanzgebaren hin überprüft, hält einen Satz von über 35 Prozent als „nicht vertretbar“. 10 bis 20 Prozent Verwaltungs- und Werbeanteil seien angemessen.

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