"Scheiß Deutsche" Matthias von Taxifahrer verprügelt!
NÜRNBERG/SCHWARZENBRUCK - Schlimme Blessuren im ganzen Gesicht, unter der Nase eine böse Wunde, die genäht werden musste: Das, sagt Matthias H. aus dem Schwarzenbrucker Ortsteil Altenthann, habe er einem Taxifahrer zu verdanken. Der flippte aus, weil der Schreiner zu wenig Geld dabei hatte.
Am Samstag, 23. Februar, vergnügten sich H. und sein Bekannter Matthias K. im Green Goose in Nürnberg. Für beide war klar: Wir werden etwas trinken, deshalb fahren wir wie immer mit dem Taxi nach Hause. Gegen 4Uhr riefen sie die Droschke, sie stiegen in einen VW Touran. Sie nannten dem etwa 35 Jahre alten Fahrer – schwarze gelockte Haare, südländischer Typ, Brille – die Adresse.
Kurz darauf erreichten sie Altenthann. Und beim Blick in den Geldbeutel erschrak Matthias H.: Die beiden hatten wohl zu viel gebechert (H.hatte zwei Promille), es waren nur noch 20 Euro übrig, 36 hätte es gekostet. Matthias H.: „Ich sagte zu dem Fahrer, dass ich nicht genügend Geld einstecken hätte. Wir hatten vor meinem Elternhaus gehalten, ich sagte ihm, dass ich kurz rein gehe und Geld hole.“ Als Sicherheit drückte er dem Fahrer den Geldbeutel mit EC-Karte und Personalausweis in die Hand. „Außerdem wartete mein Kumpel ja noch im Auto“.
Plan völlig misssverstanden
Doch der Taxifahrer scheint diesen Plan völlig missverstanden zu haben. H.: „Ich hatte gerade die Tür aufgemacht, da zog er mich auch schon raus.“ Als „Scheiß-Deutscher“ sei er beschimpft worden, dabei habe ihn der Taxifahrer massiv verprügelt. Sein Kumpel Matthias K. stieg aus: „Ich wollte Matthias helfen – doch da hatte der Mann schon ein Messer in der Hand.“
Weiter eskalierte der Streit nicht: Der Fahrer beließ es bei der Messerdrohung, stieg ein und fuhr davon. Zurück blieben die geschockten Jugendlichen. Sie riefen die Polizei. Die Beamten alarmierten, als sie Matthias H. sahen, sofort den Rettungsdienst, er musste genäht werden. Demnächst wird mit einer Computer-Tomographie abgeklärt, ob Knochen verletzt wurden.
„Wir ermitteln“, bestätigt Polizeisprecher Peter Grimm, es wird nach dem Taxifahrer gesucht. H.s Eltern sind geschockt: „Da denkt man, die Jungs kommen sicher nach Hause – und dann das. Der Fahrer hätte doch auch ruhig zu uns ins Haus kommen können: Sein Geld hätte er in jedem Fall bekommen.“ Doch von dem Taxerer fehlt jede Spur – und von Matthias H.s Geldbeutel auch.
sw