Sauber-Mann (36) hinterzog 355.000 Euro Steuern!

Horst T., Chef mehrerer Reinigungsfirmen, hatte selbst keine weiße Weste. Durch eine Quittung flog er auf

NÜRNBERG Er war Chef mehrerer Securityfirmen, Hausmeister- und Reinigungsdienste – zum Teil mit Strohmännern. Denn Horst T. (36) hatte selbst keine weiße Weste! Am Donnerstag musste sich der Nürnberger Sauber-Mann wegen Steuerhinterziehung vor dem Landgericht verantworten: Es ging um 355.000 Euro – in nur zwei Jahren!

Der Herr über ein halbes Dutzend Unternehmen hatte von 2005 bis 2007 keine Steuererklärungen bei den zuständigen Finanzbehörden abgegeben. Und das trotz jährlichen Gewinnen zwischen rund 40.000 und 270.000 Euro.

Schließlich flog der Schmu durch eine Quittung auf. Steuerfahnder fanden sie bei der Prüfung eines anderen Betriebs, mit dem Horst T. Geschäftsbeziehungen hatte. Zur Gegenkontrolle, dass der Betrag auch ordnungsgemäß verbucht sei, forschten die Beamten im Unternehmen von Horst T. nach – und fanden ein völliges Chaos vor.

Durch eine Quittung flog Horst T. auf

Der Angeklagte äußerte sich erst, als er in U-Haft saß. Ein Geschäftsfreund habe ihn aufgefordert, fingierte Rechnungen und Quittungen zu erstellen, versuchte er einer Steuerfahnderin zu erklären, die ihn auf seinen Wunsch hin im Knast besuchte. Schließlich mussten alle Umsätze und Ausgaben seiner Betriebe von der Expertin hochgerechnet werden.

Erstaunlich war am Donnerstag, dass der 19-fach vorbestrafte Unternehmer überhaupt die Erlaubnis zum Betreiben von Bewachungs-Unternehmen erhielt. Er hatte den Behörden, wie dem Landratsamt Neumarkt einen Strohmann als Betreiber vorgestellt, aber bei den Verhandlungen selbst das große Wort geführt.

Horst T., der unter anderem wegen Fahrens ohne Führerschein und Drogengeschäften mit Ecstasy-Tabletten in einem Waschsalon im Nürnberg-Wöhrd polizeibekannt war, erhielt am Donnerstag 28 Monate Haft. cis