Sandra (38) aus Franken umsegelte die Welt

Die Coburgerin gewann als erste Deutsche das „Clipper Round the World Race“
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Das Clipper Race ist eine Weltumsegelungsregatta für Amateure: In zehn Monaten legen die Teilnehmer in zehn Etappen 65.000 Kilometer zurück.
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Hochhausgroße Wellen und Stürme: Das Meer verlangte den Weltumseglern alles ab.
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Die Coburgerin gewann als erste Deutsche das „Clipper Round the World Race“

COBURG Endlich wieder festen Boden unter den Füßen! Nach 65000 Kilometern auf einer knapp 20 Meter langen, 30 Tonnen schweren Segelyacht hat es Sandra Paulus (38) aus Coburg nach über zehn Monaten geschafft: Sie hat die Welt umgesegelt – und als erste Deutsche beim „Clipper Round the World Race“ den Meeresmarathon nicht nur gemeistert, sondern sogar gewonnen.

Auf die Idee brachte die 38-Jährige eine Zeitungsanzeige über das Rennen, das nur alle zwei Jahre stattfindet: „Ich habe mich gefragt, was die kommenden Jahre wohl für mich bereithalten?“, schreibt die Oberfränkin auf ihrer Homepage ( www.sandrasoceansailing.com). „Den üblichen Büroalltag und täglichen Trott? Hier lag die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und als Crew auf einer der Clipper-Yachten um die Welt zu segeln. Da musste ich nicht zweimal überlegen!“

Im September startete Sandra Paulus – sie war vor sieben Jahren für ein einjähriges Working Holiday-Programm nach Australien gegangen und dort geblieben – auf der „Spirit of Australia“ im englischen Hull mit neun weiteren baugleichen Yachten. 10.000 Menschen verabschiedeten die Abenteurer. Die Schiffe nahmen zuerst Kurs auf Rio de Janeiro, danach ging es über Kapstadt nach Westaustralien und von dort über Singapur nach Qingdao in China.

Feuchttücher für die tägliche Hygiene

Dann folgte die wohl schwerste Etappe. Brecher in Hochhausgröße prallten auf die Boote. „Irgendwann haben wir es aufgegeben, unsere Sachen trocken zu bekommen“, sagt Sandra: „Der Nord-Pazifik muss muss der fürchterlichste Platz auf der Erde sein: nass, kalt, grau, schwere Winde, schwere See.“

Nach extremer Kälte mit Minusgraden vor China kam das andere Extrem: tropische Schwüle, die den Seglern die Luft zum Atmen nahm.

Sie sahen die Golden Gate Bridge im kalifornischen San Francisco, fuhren durch den Panama-Kanal vom Pazifik zum Atlantik, schwammen an den Traumständen von Jamaika mit Delfinen und schipperten in New York an der Großbaustelle des Ground Zero vorbei. Vom kanadischen Sydney ging es dann zurück nach England, Ende der Fahrt.

Für das Abenteuer ihres Lebens verzichtete die Versicherungskauffrau gern auf Kühlschrank, Mikrowelle und die tägliche Dusche. Für Hygiene an Bord der „Spirit of Australia“ mussten für die 18-köpfige Besatzung meist Feuchttücher reichen.

40.000 Euro hat Sandra Paulus der Traum gekostet – die Eindrücke, die sie bei ihrem Trip sammeln durfte, wird sie ihr Leben lang nicht vergessen. Sie sind unbezahlbar.

Doch auch wenn das Abenteuer noch so schön war, eins steht für die fränkische Weltumseglerin fest: „Einmal reicht!“ Und sie sagt: „Eine Pazifik-Überquerung mit einem Segelschiff tu ich mir nie wieder an.“

Andrea Uhrig

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