Sami Allagui reif für die Insel?

FÜRTH - Fürths Top-Torjäger im Visier von Tottenham. Für Papa Leggy „ganz normal“. Christians Rahns Heimkehr nach St. Pauli.

Sein Ziel ist die Bundesliga, am liebsten am Saisonende mit Greuther Fürth. Mit einem klasse Spiel und zwei Treffern beim 6:1-Kantersieg über den FC Ingolstadt 04 hat Zweitliga-Toptorjäger Sami Allagui (13 Saisontreffer) freilich auch Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen geweckt – trotz Vertrags bis 2011 im Ronhof. „Das ist doch normal in diesem Geschäft“, hält Vater Leggy den Ball freilich flach.

"Sie haben die Fühler nach Sami ausgestreckt.“

Interesse aus der Bundesliga besteht am 22-Jährigen seit längerem, jetzt aber auch aus dem Ausland. Auch in der englischen Premier League ist man mittlerweile auf den 1,86 Meter großen Stürmer mit dem ausgeprägten Torriecher aufmerksam geworden. Ben Brahim, väterlicher Freund und Berater von Club-Profi Jaouhar Mnari, mit dem Allagui in der tunesischen Nationalmannschaft spielt, weiß vom Interesse der Tottenham Hotspurs am Fürther Knipser: „Sie haben die Fühler nach Sami ausgestreckt.“

Angesichts der Mini-Kulisse von 6600 Fans (rund 600 davon waren aus Ingolstadt angereist) beim fränkisch-bayerischen Duell war Kleeblatt-Boss Helmut Hack trotz des Starts nach Maß nicht unbedingt zum Lachen zumute. Gemäß dem Motto: Stell dir vor, Fürth steigt auf und keiner geht hin. Leere Ränge, maue Resonanz – so macht Aufsteigen weniger Spaß. Und Hack wird wohl, wie jedes Jahr, gezwungen sein, am Saisonende einen Top-Mann abzugeben, um die Bilanz aufzufrischen. Und da ist Torjäger Sami wohl der heißeste Kandidat. Nach seiner Sonntag-Gala erst recht. „Es hat Riesenspaß gemacht, Sami und der ganzen Mannschaft gegen Ingolstadt zuzuschauen“, strahlte Papa Leggy auf der Tribüne.

"Hut ab, wie wir das hingekriegt haben.“

Keine Frage: Sami ist einer der großen Gewinner des Rückrundenstarts. Stefan Reisinger, ebenfalls zweifacher Torschütze, ein weiterer. Aber auch Leonard Haas erwies sich als Volltreffer – zwei Torvorlagen, ein Treffer. Der Gewinner auf der Sechser-Position heißt Thorsten Burkhardt, der große Verlierer ist Alexander Voigt (kam aus Mönchengladbach), den Trainer Benno Möhrmann 90 Minuten auf der Bank schmoren ließ. Im Gegensatz zum anderen Neuzugang Christian Rahn. 90 Minuten unterwegs, drei Assists – der gebürtige Hamburger ist bereits in Fürth angekommen. Und happy: „Hut ab, wie wir das hingekriegt haben.“ Am kommenden Sonntag steht er erneut im Rampenlicht. Ausgerechnet bei seinem früheren Verein FC St. Pauli feiert er seinen 100. Zweitliga-Einsatz. Heimatbesuch am Kiez – mit einem 6:1-Erfolg im Marschgepäck. Matthias Hertlein