Säure-Laster legt A3 lahm
Neun Stunden Stau bei Würzburg wegen eines umgekippten Gefahrgut-Lkw. Sieben Menschen wurden verletzt
WÜRZBURG Neun Stunden Stau, neun Stunden warten, neun Stunden schwitzen: Dieses Schicksal traf am Dienstag Hunderte von Autofahrern auf der A3 bei Randersacker (Kreis Würzburg). Dort war ein Gefahrgut-Lkw umgekippt. Nichts ging mehr! Sieben Menschen wurden durch die ätzenden Gifte leicht verletzt.
An einer Baustelle verlor der Fahrer die Kontrolle
Der Fahrer des 40-Tonners, ein 51-Jähriger aus dem Kreis Roth, war in Richtung Nürnberg unterwegs. Gegen 3.45 Uhr verlor er am Beginn einer Baustelle die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Schlepper kippte um. Dann sickerte aus dem mit verschiedenen Gefahrstoffen beladenen Sattelzug eine ätzende Flüssigkeit.
Ein Feuerwehrmann und drei Autofahrer, die dem Brummi-Lenker halfen, erlitten leichte Verletzungen durch das ätzende Mittel. 200 Liter „Ozonit“ waren ausgelaufen – es ist in Pflanzenschutzmitteln enthalten. Die Feuerwehrmänner zogen Spezialanzüge an und entluden den Laster. Andere versuchten, die Straße zu reinigen: Auch Richtung Frankfurt ging nichts mehr: Hier war eine schmierige Flüssigkeit ausgelaufen.
Rund um Würzburg ging nichts mehr
Der Stau wurde immer länger und pendelte sich bei 14 Kilometern ein, der Rettungsdienst versorgte die Menschen. Die Straßen in und um Würzburg waren verstopft.
Ein Kran stellte den 40-Tonner schließlich gegen Mittag auf die Räder, dann wurde er abtransportiert. Nachdem die Stoffe gebunden, die Straße gereinigt und das Erdreich, in das das Gift floss, abgetragen war, konnte die A3 wieder freigegeben werden. Die Verkehrsstörungen dauerten aber bis in den Nachmittag.
sw
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