Säugling zu Tode geschüttelt – lange Haftstrafe für Vater
AUGSBURG - Weil er sein Baby zu Tode geschüttelt hat, ist ein 27 Jahre alter Mann aus Augsburg am Donnerstag zu neun Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Der fünf Wochen alte Säugling war an einer schweren Schädel-Hirn-Verletzung gestorben.
Das Landgericht Augsburg verurteilte ihn den Angaben zufolge wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Der fünf Wochen alte Säugling war im November 2009 an einer schweren Schädel-Hirn-Verletzung in Folge eines Schütteltraumas gestorben. Der Angeklagte hatte in dem Prozess zugegeben, seine Tochter zur Beruhigung ganz leicht geschüttelt zu haben. „Von heftigem Schütteln wollten weder er noch die Mutter des Kindes etwas wissen“, sagte der Richter.
Der Angeklagte beteuerte auch, er habe seiner Tochter nie etwas antun wollen. Sie sei ein Wunschkind gewesen. Das Gericht sah es jedoch als erwiesen an, dass der Vater das quengelnde Baby gleich zweimal heftig geschüttelt hatte: erst in der Nacht und dann in den Mittagsstunden noch einmal. Der von den Eltern alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Kindes feststellen.
Die Staatsanwaltschaft hatte elfeinhalb Jahre Haft gefordert, die Verteidigung fünf Jahre. Sie hatte auf eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolgen plädiert.
dpa
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