Säugling misshandelt – Angeklagte Mutter schweigt
AUGSBURG - Die wegen versuchten Totschlags an ihrem Säugling angeklagte 25-jährige Mutter hat am Mittwoch zum Prozessbeginn vor dem Landgericht Augsburg keine Angaben zur Tat gemacht. Sie soll ihr Kind heftig geschüttelt haben.
Die Anklage wirft der Augsburgerin vor, den 2007 geborenen Maximilian sieben Monate nach der Geburt zweimal so heftig geschüttelt zu haben, dass dieser schwere Gehirnblutungen, Wassereinlagerungen im Kopf und Blut auf der Augennetzhaut davon getragen hatte.
Die allein erziehende Mutter ist wegen versuchten Totschlags, schwerer Kindesmisshandlung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Sie soll Maximilian gefühllos behandelt und dessen möglichen Tod billigend in Kauf genommen haben. Vor Gericht gab die Angeklagte an, Maximilian sei ein Wunschkind gewesen. Die Beziehung mit Maximilians Vater sei aber auseinandergebrochen.
Die Mutter musste überredet werden, ihr Kind ins Krankenhaus zu bringen
Das Kleinkind hatte durch die Misshandlung Krampfanfälle bekommen und ständig erbrochen. Ärztliche Hilfe hatte Maximilian erst bekommen, nachdem Bekannte die Angeklagte gedrängt hatten, das Kind in ein Krankenhaus zu bringen. Dort hatten die Ärzte wegen der Symptome Verdacht auf Kindesmisshandlung geschöpft und das Verfahren ins Rollen gebracht.
Eine Zeugin beschrieb den Zustand von Maximilian nach der Misshandlung als völlig apathisch. Der Bub habe in seinem Bettchen ständig geschrien, mit verdrehten Augen zur Decke gestarrt und an Arm und Füssen Zuckungen gehabt.
Sie habe die Beschuldigte daraufhin gedrängt, Maximilian in eine Klinik zu bringen. Dort war ein schweres Schütteltrauma mit Gehirnblutungen diagnostiziert worden. Ein Urteil in dem Verfahren wird für diesen Donnerstag erwartet.
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