S-Bahn-Schläger muss seine Strafe absitzen

Mustafa E. (30) hoffte vergeblich auf gnädige Richter. Das Urteil aus erster Instanz wurde bestätigt
von  Abendzeitung
Mustafa E. prügelte einen Schüler ins Krankenhaus – und hoffte, mit einer Bewährungsstrafe davon zu kommen.
Mustafa E. prügelte einen Schüler ins Krankenhaus – und hoffte, mit einer Bewährungsstrafe davon zu kommen. © News5

Mustafa E. (30) hoffte vergeblich auf gnädige Richter. Das Urteil aus erster Instanz wurde bestätigt

NÜRNBERG S-Bahn-Schläger Mustafa E. (30) hoffte auf milde Richter – vergeblich! Der Lagerarbeiter, der einen Schüler (18) brutal zusammenschlug, muss in den Knast.

Schon in der ersten Instanz zeigte ihm das Landgericht, wo es lang geht. „Schläger, die auf Liegende eintreten, werden bei mir immer eingesperrt“, verkündete der Richter und schickte ihn für zweieinhalb Jahre hinter Gitter. Doch das war dem Schläger zu viel. Er legte Beschwerde ein, um eine Prozess-Neuauflage zu erzwingen.

Mit Faustschlägen und Tritten trieb er den Schüler durch den Waggon

Die erhoffte Reduzierung der Strafe auf zwei Jahre Gefängnis, die eine Aussetzung zur Bewährung möglich gemacht hätte, blieb jedoch ein Wunschtraum. Auch die Richter in der zweiten Prozessrunde hielten an dem amtlich verordneten Knastaufenthalt fest. Sie gewährten ihm lediglich einen Monat Strafrabatt.

Ein Grund für die Verweigerung einer Bewährungsstrafe war das schnodderige Auftreten von Mustafa E., der keine erkennbare Reue an den Tag legte. Vielmehr versuchte er, mit Ausflüchten seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Eines seiner Argumente, mit denen er um Verständnis für seine Prügelorgie warb: „Ich hatte viel getrunken und Stress mit der Freundin.“ Noch schlechter kam sein Erklärungsversuch an, wie es zu der brutalen Attacke kam: „Ich habe mich provoziert gefühlt, und da ist es halt passiert.“ Der Richter, der darüber nur den Kopf schüttelte, wurde deutlich: „Da kann mir ja nur Angst werden, dass ich das nächste Opfer bin.“

Sven K., das tatsächliche Opfer, denkt auch jetzt noch mit Grauen an die brutale Attacke vom Juni 2009 zurück. Mustafa E. hatte sich von seinem Gelächter angegriffen gefühlt - und wie ein Irrer reagiert. Mit Faustschlägen und Tritten trieb er den Schüler durch den S-Bahn-Waggon, schlug ihm das Gesicht zu Brei, zertrümmerte ihm mit voller Wucht auch noch die Kniescheibe. hr

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