Running Sushi statt Waschmaschinen

Audio von Carbonatix
Asiatische Küche am laufenden Band: Im ehemaligen AEG-Gebäude an der Fürther Straße ist jetzt das Japan-Restaurant „Akimoto“ eingezogen
NÜRNBERG Statt Waschmaschinen fährt an der Fürther Straße nun Running Sushi am laufenden Band: Ein Teil des einstigen AEG-Werks hat sich zum Japan-Restaurant gewandelt. Noch vor vier Jahren ratterten dort Waschtrommeln über Produktionsstraßen. Doch seit März 2007 ist Schluss mit Schleudergang.
Heute hat nicht der Produktionsleiter, sondern der Sushimeister das Sagen: Fisch, Fleisch, Gemüse und Garnelen ziehen auf dem Rollband in der früheren Fabrikhalle vorbei. Nach Leerstand und Umbau bringt das versteckt gelegene Lokal „Akimoto“ seit August 2010 frischen Wind in die Gemäuer. Nur Geräuschkulisse und Akustik wirken noch wie ein hallendes Relikt aus der Waschmaschinen-Zeit.
Die erste Schicht im „Akimoto“ startet ab 11.30 Uhr mit dem Business-Lunch zur Mittagszeit (5,90 bis 7,90 Euro je Gericht mit Suppe). Am Abend machen hungrige Gäste dann Jagd auf die bunten Teller mit Asia-Spezialitäten auf dem Genuss-Band. „Wir bieten jeden Tag von 19 bis 22 Uhr Running Sushi für 19,90 Euro an“, sagt Akimoto-Chef Ming Pang.
Grüntee-Eis und Sushi ohne Fisch
An der offenen Theke bestückt das Akimoto-Team die Teller zum Beispiel mit frittierten Garnelen, Fleischhäppchen und Sushi in allen Variationen. „Nigiri, Sashimi, Temaki“ betitelt Betreiber Ming Pang die japanischen Spezialitäten und gibt zu, dass sein Küchenteam die Speisen durchaus an den fränkischen Gaumen anpasse. Ab und an mischen die Köche – ganz untypisch für Japan – sogar Frischkäse unter Avocado-Gurke-, Spargel-Rucola- oder Fisch-Reis-Röllchen. Im Gegensatz zur milden Käsenote zeigt sich beim hochprozentigen Reisschnaps und würzigen Reis-Tee selbst ohne Blick auf die „Akimoto“-Schriftzeichen und Schilf-Bilder an der Wand, welche Küche im Zentrum steht.
Auf der kulinarischen Entdeckungstour auf dem AEG-Gelände sollten Japan-Entdecker das Getränk „Calpsis“ nicht auslassen: Der Milch-Mix mit Kohlensäure überrascht durch einen süßlich-milden Geschmack.
Neben Standardkost wie Reisbällchen mit Fisch- und Gemüsemix über Seetang-Rollen bis hin zu Fischscheibchen ragt vor allem die Akimoto-Besonderheit Sushi ohne Fisch heraus. „Vegetarische Varianten sind sonst eher selten“, bestätigt Ming Pang, der noch mehr Ungewöhnliches zu bieten hat. „Unser Grüntee-Eis machen wir hier vor Ort selbst“, so der Chef stolz.
Schmelzende Eiskugeln und Obstsalat stellen die Gäste gerade beim Dessert-Schlemmen auf die Probe. Denn, wie es sich für Asien gehört, liegen im Japan-Restaurant weder Gabel, Messer noch Löffel am Tisch – nur zwei schlichte Esshilfsmittel aus Holz. „Auf Verlangen bekommen die Gäste aber auch Besteck“, ergänzt Pang. Wer sich trotzdem an die Stäbchen traut, darf die gleich mit nach Hause nehmen. „Zum Üben“, erklärt Ming Pang schmunzelnd. Dann mundet es beim nächsten Mal noch mehr. scs
Japan-Restaurant Akimoto, Fürther Straße 244 B (im früheren AEG-Gelände), 90429 Nürnberg, Tel. 0911/377 13 87. Öffnungszeiten: Täglich von 11.30 bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis 23 Uhr.
- Themen: