Rund 841.000 Bayern gelten als überschuldet
In Bayern gelten rund 841 000 Menschen als überschuldet. Das entspricht 6,72 Prozent der Bevölkerung, wie der Verband Creditreform am Mittwoch mitteilte.
Vor einem Jahr waren noch erheblich mehr Bayern nicht mehr in der Lage, ihre fälligen Zahlungsverpflichtungen in absehbarer Zeit zu begleichen. 2008 lag die Quote im Freistaat noch bei 7,28 Prozent.
Im Ländervergleich liegt Bayern am unteren Ende der Verschuldungsstatistik. Ähnlich gut sieht es in Baden-Württemberg und Sachsen aus. Am stärksten verschulden sich im Schnitt die Bremer. Hier übersteigen bei 13,92 Prozent der Einwohner die monatlich zu leistenden Gesamtausgaben deren Einnahmen.
Insgesamt ging bundesweit die Zahl der überschuldeten Privatpersonen um 680 000 zurück. Für ganz Deutschland wurde eine Schuldnerquote von 9,09 Prozent ermittelt. Damit sind 6,19 Millionen Personen über 18 Jahre überschuldet und weisen zumindest nachhaltige Zahlungsstörungen auf.
Die Creditreform-Experten begründen den Rückgang vor allem mit dem bislang nur moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Diese sei der Hauptauslöser für Überschuldung. Auch seien die Verbraucher durch sinkende Preise bei Energie, Rohstoffen und Lebensmitteln entlastet worden. Außerdem seien sie durch Sparen und Konsumverzicht weniger neue Kreditverpflichtungen eingegangen. In den kommenden zwei Jahren sei aber mit einer wieder steigenden Überschuldungstendenz zu rechnen.
ddp
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