Rund 38 Millionen für medizinische Versorgung auf dem Land

Seit 2012 versucht die Staatsregierung, mit Finanzspritzen Ärzte aufs Land zu locken. So sollen Lücken in der medizinischen Versorgung gestopft werden. Doch das ist nicht die einzige Fördermöglichkeit.
dpa |
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Ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Arzt" ist in einem kleinen Ort in Bayern angebracht. Foto: Armin Weigel/Archiv
dpa Ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Arzt" ist in einem kleinen Ort in Bayern angebracht. Foto: Armin Weigel/Archiv

München (dpa/lby) - Bayern hat bislang rund 38 Millionen Euro in die medizinische Versorgung im ländlichen Raum gesteckt. "Das ist gut investiertes Geld", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München. "Denn jeder geförderte Haus- und Facharzt leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität im ländlichen Raum." Das Geld kommt unter anderem Ärzten zugute, die sich auf dem Land niederlassen. Zudem fließt es in Stipendien für Medizinstudenten und innovative Versorgungskonzepte. Bisher wurden den Angaben nach 476 Niederlassungen gefördert - davon 384 Hausärzte, 32 Fachärzte und 60 Psychotherapeuten. Die Fachärzte sind 11 Kinder- und Jugendpsychiater, 8 Frauenärzte, 5 Kinderärzte, je 3 Augen- und Hautärzte, ein Urologe und ein Orthopäde. Sie können bis zu 60 000 Euro Anschubförderung bekommen, wenn sie sich in Gemeinden mit nicht mehr als 20 000 Einwohnern niederlassen.

Außerdem wurden 187 Stipendiaten gefördert. Die Studenten bekommen maximal für zwei Jahre 600 Euro pro Monat, wenn sie sich verpflichten, ihre Weiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und danach weitere fünf Jahre dort ärztlich tätig zu sein. Huml sagte: "Mein Ziel ist es, dass es in Bayern auch künftig eine gute und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung gibt - auch auf dem Land." Bayern habe als eines der ersten Bundesländer ein Förderprogramm aufgelegt. Ob das Mediziner aus anderen Bundesländern oder aus den Grenzregionen von Nachbarländern wie Tschechien und Österreich gezielt über die Grenze nach Bayern lockt, ist unklar. "Da die Herkunft der Ärztinnen und Ärzte für die Förderung kein Kriterium ist, wird diese Information aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht systematisch erhoben", erklärte ein Ministeriumssprecher.

Als weitere Maßnahmen gegen den Ärztemangel auf dem Land fördert das Gesundheitsministerium das Ausbildungsprogramm "Beste Landpartie Allgemeinmedizin" mit fast sechs Millionen Euro. Bei dem Forschungs- und Lehrprojekt der Technischen Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg werden pro Jahr je zehn Studenten in Nord- und Südbayern ausgebildet. Ferner wurden mehr als 250 zusätzliche Medizinstudienplätze an der Universität Augsburg geschaffen. Am Standort Erlangen/Bayreuth (Medizincampus Oberfranken) sollen pro Jahr 100 Studienplätze für Humanmedizin hinzukommen. Beschlossen, aber noch nicht umgesetzt ist schon die Landarztquote von bis zu fünf Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern für Studenten, die später als Hausarzt in Regionen arbeiten, die ärztlich unterversorgt oder von Unterversorgung bedroht sind. "Mit besseren Chancen auf einen Medizinstudienplatz wird der Anreiz erhöht, sich für eine Niederlassung in der Fläche zu entscheiden", sagte Huml. "Gleichzeitig wird die Suche nach Nachfolgern für eine Landarztpraxis erleichtert." Derzeit werde an den gesetzlichen Regeln gearbeitet.

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