Rumms in Rummelsberg: Neuer Chef schmeißt hin!

Nach nur einem Jahr Amtszeit verlässt Wolfgang Bub (51) den kirchlichen Sozialkonzern. Der Skandal um die perversen Folterspielchen seines Vorgängers Bierlein beschäftigt die Einrichtung bis heute
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Will Zumutungen nicht mehr ertragen: Wolfgang Bub (51).
Rummelsberger Anstalten Will Zumutungen nicht mehr ertragen: Wolfgang Bub (51).

Nach nur einem Jahr Amtszeit verlässt Wolfgang Bub (51) den kirchlichen Sozialkonzern. Der Skandal um die perversen Folterspielchen seines Vorgängers Bierlein beschäftigt die Einrichtung bis heute

RUMMELSBERG Die Rummelsberger Anstalten kommen nicht zur Ruhe! Nach nur einem Jahr im Amt erklärte Wolfgang Bub (51), der Vorstandsvorsitzende des kirchlichen Sozialkonzerns in Rummelsberg (Kreis Nürnberger Land), seinen Rücktritt. „In den vergangenen Wochen ist einiges geschehen, was für mich an der Grenze des Zumutbaren lag“, teilte er gestern mit. Dies betreffe „manches, was in der Presse zu lesen war, Äußerungen von einzelnen Brüdern und ein unterschiedliches Verständnis von Leitung zwischen Teilen der Brüderschaft und mir“. Rumms in Rummelsberg!

Bub hatte sein Amt als Rektor der Rummelsberger Brüderschaft und Vorstandschef der Rummelsberger Anstalten der Inneren Mission im November 2008 angetreten. Der frühere Rektor Karl Heinz Bierlein hatte im Dezember 2007 nach Bekanntwerden zweifelhafter Psycho-Experimente mit jungen Diakonen hingeschmissen. Bierlein erhielt später wegen schwerer Körperverletzung einen Strafbefehl über eine Bewährungsstrafe von elf Monaten und eine Geldauflage von 10.000 Euro. In den vergangenen Wochen wurden angeblich hohe Zahlungen an Bierlein und einen weiteren ehemaligen Geschäftsführer bekannt.

Rückkehr in den Dienst der Landeskirche

Bub: „Aus gesundheitlichen Gründen und aus Rücksicht auf meine Familie habe ich mich entschlossen, die zuständigen Gremien zu bitten, meinen Vertrag mit den Rummelsbergern aufzulösen.“ Bis zur Wahl eines Nachfolgers steht er noch zur Verfügung. Dann will er in den Dienst der Landeskirche zurückkehren.

Vorstand und Geschäftsführung bedauerten den Schritt. Brüdersenior Martin Neukamm sprach von einem herben Verlust. Der Geschäftsführer der Rummelsberger Dienste für Menschen (RDM), Harald Frei, erklärte, die Arbeit in den Einrichtungen und Diensten laufe wie gewohnt weiter. Alle Gesellschaften der Unternehmensgruppe seien voll handlungsfähig. Nach Angaben des Sozialunternehmens soll bereits in wenigen Tagen ein Ausschuss zusammentreten, um die Nachfolge vorzubereiten.

Die Rummelsberger Anstalten sind einer der führenden Träger der Diakonie in Deutschland mit über 6300 Mitarbeitern in 210 Einrichtungen und Diensten, in Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, in Alten- und Pflegeheimen, in Schulen und Ausbildungsstätten.

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