Rohbau von Depot am Germanischen Nationalmuseum fertig
Nürnberg (dpa/lby) - Fünf Etagen tief unter der Erde, 3700 Quadratmeter groß: Der Rohbau des neuen Depots am Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ist fertig. Das komplett unterirdische Depot ist nach Angaben des Museums einmalig in Deutschland. Die Bauarbeiten haben mehrere Jahre gedauert. Nun geht es mit den Innenarbeiten weiter. Im Sommer 2021 sollen die ersten Objekte einziehen.
Das Tiefdepot entsteht im Innenhof von Deutschlands größtem kulturhistorischen Museum. Ein anderer Platz in der Nähe war in der dicht bebauten Nürnberger Innenstadt nicht mehr frei. Deshalb blieb den Planern nichts anderes übrig, als 21 Meter in die Tiefe zu gehen. Die Experten trieben dafür 186 Betonpfähle in den Boden, um die Baugrube zu stabilisieren. Dann arbeiteten sie sich von oben nach unten.
"Diese Art von Spezial-Tiefbau wird eher für U-Bahnen genutzt", sagte Baukoordinator Florian Kutzer am Mittwoch bei einer Besichtigung der Baustelle. Auf 32 Millionen Euro belaufen sich die Baukosten. Doch das aufwendige Verfahren zahlt sich nach Angaben des Museums später aus. Der untere Teil des Gebäudes steht im Grundwasser und wird dadurch automatisch gekühlt. Das spart Betriebskosten.
Im ersten Geschoss des neuen Depots entsteht eine moderne Technikzentrale. In den vier Etagen darunter lagert das Museum zunächst die Sammlung aus dem vierstöckigen Südflügel ein, da dieser in den nächsten zehn Jahren saniert werden soll. Unter den mehr als 60 000 Kulturschätzen befinden sich unter anderem historische Bauernstuben, Musikinstrumente vom 16. bis zum 20. Jahrhundert sowie Gemälde und Kunsthandwerk aus dem 19. Jahrhundert.
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