Rock im Park: Die ersten Fans feiern schon
Zelte, Isomatten, Rucksäcke, Notstrom-Aggregate, Kühlschränke und ganz viel Bier: Die Mega-Party startete schon am Donnerstag rund um den Dutzendteich
NÜRNBERG Es knirscht beim Gehen. Unzählige zerdepperte Bierflaschen liegen auf dem Boden hinter der Zeppelintribüne. Man könnte meinen, Rock im Park wäre schon vorbei. Dabei ist es Donnerstagnachmittag. Und die Mega-Rock-Sause fängt offiziell erst heute um 13 Uhr an.
Doch das interessiert die Feierwütigen nicht, die bereits gestern rund um den Dutzendteich zu Tausenden ihre Zelte aufgeschlagen haben. Sie kamen bepackt mit Schlafsäcken, Isomatten, Rucksäcken und Proviant – meist flüssig.
Ein beliebter, wenn auch inoffizieller, Campingplatz ist der kleine Grünstreifen hinter der Steintribüne. Hier entsteht schon seit Jahren ein fröhlich-lautes und chaotisches Rocker-Camp. Hunderte Zelte und Campingbusse drängeln sich auf der kleinen Empore, dutzende Notstrom-Aggregate brummen in der lauen Sommerluft und liefern den Strom für die Boxentürme, mit denen sich die Fans gegenseitig beschallen.
Kurios: Auch etliche Kühlschränke stehen in den Zelten. Bei den Geißlingern um Jim (38) steht gar eine komplette Zapfanlage auf dem Anhänger. Die 30-köpfige Gruppe feiert schon seit dem ersten Rock im Park vor zwölf Jahren – immer an der gleichen Stelle. Für dieses Jahr haben sie 300 Liter Bier mitgebracht. Kumpel Markus (37) zeigt sich kritisch: „Ob das langt?“
Eine derartige Frage stellt sich dem 37-jährigen Manfred aus Regensburg gar nicht. Er sitzt mit seinen 40 Rock-im-Park-Freunden lässig neben der Zeppelinstraße und bewertet vorbeiflanierende Mädels mit selbst gemalten Wertungs-Tafeln – Unmengen von Bier-Kästen im Rücken. Warum die Gruppe hier campt? „Auf den offiziellen Campingplätzen gibt es zu viele Auflagen. Das macht keinen Spaß mehr.“ Und an die strengen Park-Regeln (nur ein Ein-Liter Tetra-Pack pro Person auf dem Gelände) müssen sie sich schon bei den Konzerten halten. Da genießen sie lieber heute noch ein wenig ihre kleine Freiheit.mm
