Rinderhalter einigen sich mit Behörde über Haltungsverbot

Augsburg (dpa/lby) - Nach einem behördlichen Halteverbot für Kühe hat sich eine Landwirtsfamilie aus dem Allgäu mit dem Landratsamt im Rahmen eines Gerichtsverfahrens geeinigt. Wie ein Sprecher des Verwaltungsgerichts in Augsburg am Donnerstag erklärte, dürfen die Kläger, ein Ehepaar und dessen volljähriger Sohn, vorläufig selbstständig keine Tiere mehr halten, aber auf anderen Höfen arbeiten.
von  dpa
Kühe stehen einem Feld. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Kühe stehen einem Feld. Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild © dpa

Augsburg (dpa/lby) - Nach einem behördlichen Halteverbot für Kühe hat sich eine Landwirtsfamilie aus dem Allgäu mit dem Landratsamt im Rahmen eines Gerichtsverfahrens geeinigt. Wie ein Sprecher des Verwaltungsgerichts in Augsburg am Donnerstag erklärte, dürfen die Kläger, ein Ehepaar und dessen volljähriger Sohn, vorläufig selbstständig keine Tiere mehr halten, aber auf anderen Höfen arbeiten. Den eigenen Rinderbestand habe die Familie mittlerweile verkauft.

Das Landratsamt Oberallgäu hatte im Januar den Landwirten nach mehreren Kontrollen auf dem Bauernhof das Halten und Betreuen von Rindern untersagt. Ein Sprecher der Kreisbehörde in Sonthofen hatte damals erklärt, dass die Kontrolleure in den Ställen "dramatische Zustände" vorgefunden hätten. Zahlreiche der 480 Milchkühe und 100 Kälber seien krank oder unterernährt, etwa jedes zweite Tier habe wegen mangelhafter Haltung Klauenprobleme. Insgesamt herrschten "unhaltbare hygienische Umstände".

Gegen das Verbot hatte die Familie geklagt. Ursprünglich sollte am 31. März verhandelt werden, der Prozess wurde wegen der Corona-Pandemie aber abgesetzt. Bei einem späteren Erörterungstermin wurde ohne öffentliche Verhandlung eine Einigung erzielt. Demnach dürfen die Eltern künftig nur noch anderen Bauern im Stall helfen. Der Sohn darf vorläufig ebenfalls nur als angestellter Landwirt arbeiten. Falls er sich bewährt, darf er eventuell später wieder selbst einen Hof führen.

Auf einer ganzen Reihe von Höfen im Allgäu gab es zuletzt Verstöße gegen den Tierschutz. Bei den Staatsanwaltschaften laufen mehrere Ermittlungsverfahren.

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