Riesen-Sauger soll fiese Killer-Raupen stoppen

An der Schwarzach rückten Nürnberger Experten an – der Einsatz kostet mehrere tausend Euro.Um Eichen auf Privatgrund muss sich der Besitzer selbst kümmern – Familie Maier ist verzweifelt
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In voller Schutzausrüstung saugten die Nürnberger Rentokil-Experten die Nester der Raupen ab. Die Aktion entlang der Schwarzach dauert die ganze Woche.
az In voller Schutzausrüstung saugten die Nürnberger Rentokil-Experten die Nester der Raupen ab. Die Aktion entlang der Schwarzach dauert die ganze Woche.

NÜRNBERG/DÜLLSTADT - An der Schwarzach rückten Nürnberger Experten an – der Einsatz kostet mehrere tausend Euro.Um Eichen auf Privatgrund muss sich der Besitzer selbst kümmern – Familie Maier ist verzweifelt

Die Arme von Monika Maier sind übersät mit blutigen, roten Pusteln. Es sind Spuren der gefährlichen Härchen der Eichenprozessionsspinner. Sie machen der Frau und ihrer Familie aus Düllstadt in Unterfranken zu schaffen. In der Region wüten die fiesen Raupen heuer besonders stark. Gestern rückte im benachbarten Münsterschwarzach die Experten an, um den Schädlingen, den Garaus zu machen. Mit einem Industriesauger machte sich Jürgen Schuster (44), Niederlassungsleiter von Rentokil Nürnberg, in Schutzausrüstung an die Arbeit. Zusammen mit zwei Kollegen wird er noch die ganze Woche die 45 befallenen Eichen entlang des Flüsschens Schwarzach mit einem Industriesauger bearbeiten.

Die winzigen Haare können Juckreiz, Atemnot und Allergien auslösen

Gespinste, Nester und Häutungsreste müssen zum Teil aus bis zu 35 Metern Höhe abgesaugt werden. „Es ist eine müßige Arbeit, bei der man wahnsinnig aufpassen muss“, erzählt der Schädlingsbekämpfer, „wir sind eingepackt wie die Raumfahrer. Trotzdem erwischt es einen, wenn man die Handschuhe auszieht.“ Die winzigen, unsichtbaren mit Widerhaken besetzten Haare können Juckreiz, Atemnot und Allergien auslösen, in schlimmen Fällen kommt es zu Asthma-Anfällen und Panikattacken. Heuer wurde ein Problemgebiet in der Nähe sogar schon per Hubschrauber mit einem Insektizid besprüht – vergeblich. Die Alternative die Raupen abzuflammen, schied aus – die Härchen könnten teilweise weggetragen werden.

Die Entfernung der Raupen kostet mehrere tausend Euro

Jetzt wird versucht, die Eichenprozessionsspinner mit dem Riesensauger zu bekämpfen. „Die sinnvollste Variante“, findet Jürgen Schuster. Doch die ist nicht ganz billig. Das Wasserwirtschaftsamt, zu dessen Gebiet an der Schwarzach die befallenen Eichen zählen, wird den mehrere tausend Euro teuren Einsatz zahlen.

Ein Kalk-Gemisch soll helfen

Davon kann Monika Maier nur träumen: Die zahlreichen Eichen auf ihrem 8000 Quadratmeter großen Privat-Grundstück stehen nur wenige Meter vom Haus entfernt. In dicken Trauben hängen die Raupen an Stamm und Ästen, marschieren in Kolonnen zu anderen Bäumen. Seit vier Jahren erlebt die Familie die Plage. Die Maiers überlegten bereits die wunderschönen Bäume zu fällen. Jetzt bekamen sie einen neuen Tipp – ein Kalkgemisch soll die Horror-Raupen verjagen. Ob es was hilft – nächstes Jahr werden es die Maiers wissen. Andrea Uhrig

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