Rentnerin erstickt an Brotzeit: Die Justiz schaltet sich ein

FÜRTH - Die Rentnerin schlang ihr Essen herunter, verschluckte sich und erstickte. Die Justiz ermittelt jetzt gegen zwei Beschäftigte des Pflegheims, in dem die ältere Frau starb. Sie hatten die 68-Jährige unbeaufischtigt gelassen.
An einer Brotzeit ist eine 68 Jahre alte Bewohnerin eines Pflegeheims im Landkreis Fürth erstickt. Die Frau habe ein belegtes Brot hinuntergeschlungen, sei dadurch in Atemnot geraten und kurz darauf gestorben, berichtete eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Donnerstag.
Der Vorfall habe sich bereits Ende Juli ereignet. Derzeit ermittle die Justiz gegen zwei Beschäftigte des Pflegeheims wegen fahrlässiger Tötung. Zur Klärung der genauen Todesursache hätten die Ermittler einen Sachverständigen eingeschaltet. Um welches Pflegeheim es sich handelt, wollte die Sprecherin nicht sagen.
Es bestehe der Verdacht, dass die beiden Heimmitarbeiter die Frau nicht ausreichend betreut hätten. „Denn es war bekannt, dass die ältere Dame dazu neigte, ihr Essen hinunterzuschlingen“, sagte die Sprecherin.
Das Personal sei ausdrücklich auf dieses Verhalten der Rentnerin und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken hingewiesen worden. Betreuer der 68-Jährigen hätten zwar das Brot in kleine Stücke geschnitten, aber die Heimbewohnerin beim Essen selbst anscheinend unbeaufsichtigt gelassen. Die Rentnerin hatte sich erst seit kurzer Zeit in dem Heim befunden.
dpa