Rentner aus Erlangen radeln um die Welt

Oldies but Goldies. Doris (54) und Hans Höhle (67) sind seit 2006 auf Abenteuer-Tour. 46.000 Kilometer haben die beiden auf ihren Drahteseln bereits zurückgelegt. Jetzt fehlt nur noch ein Kontinent.
von  Abendzeitung
Oldies but Goldies: Doris (54) und Hans Höhle (67) bei einer kurzen Rast auf dem mit 3000 Metern höchstgelegenen Salzsee der Welt in Bolivien.
Oldies but Goldies: Doris (54) und Hans Höhle (67) bei einer kurzen Rast auf dem mit 3000 Metern höchstgelegenen Salzsee der Welt in Bolivien. © az

Oldies but Goldies. Doris (54) und Hans Höhle (67) sind seit 2006 auf Abenteuer-Tour. 46.000 Kilometer haben die beiden auf ihren Drahteseln bereits zurückgelegt. Jetzt fehlt nur noch ein Kontinent.

ERLANGEN Sandstürme in Anatolien, viele Kilometer große Eisberge in Neuseeland, Armeeschutz im Iran von den Abenteuern, die Hans Höhle (67) und seine Frau Doris (54) in den letzten beiden Jahren erlebt haben, kann so manch junger Hupfer nur träumen. Im März 2006 machte das das sportliche Rentnerehepaar aus Erlangen seinen Traum war und ging auf große Weltreise nicht mit Auto, Schiff oder Flugzeug, sondern mit dem Fahrrad (AZ berichtete). Oldies but Goldies eben!

Rund 46000 Kilometer haben die Höhles bislang bei ihrer Tour um die Welt mit dem Drahtesel zurückgelegt. Dabei mit Europa, Asien, Australien, Süd- und Nordamerika schon vier Kontinente durchquert. Jetzt fehlt nur noch der Abstecher nach Afrika.

Zwischenstation daheim

Aber das muss noch ein wenig warten. Denn derzeit machen Höhles Station zu Hause in Mittelfranken. Die Krankenversicherung zwingt uns dazu, sonst säßen wir längst schon wieder im Sattel , betont der Ex-Bauingenieur. Aber kaum zu Hause, kribbelt es schon wieder in den Beinen. Höhle: Am 12. Februar geht's zum Glück zurück nach Los Angeles. Dort sind ihre 2500 Euro teuren Gefährte derzeit eingelagert. 18 Kilo wiegt allein ein Rad 45 Kilo schleppen die beiden noch jeweils als Gepäck mit.

Von Kalifornien aus, geht es zuerst quer durch die USA, danach mit dem Flieger nach Nordafrika. Marokko, dann Portugal, Spanien, Frankreich, Deutschland noch ungefähr 10000 Kilometer haben wir vor uns, schätzt der Extremsportler. Bis August wollen wir wieder zu Hause sein.

Ein strammer Zeitplan. Aber kein Problem für die taffen Radl-Oldies. Warum auch? Bislang konnten selbst heimtückische Virusinfektionen, messerwerfende Kids und diverse technische Tücken, die beiden nicht aufhalten. Rund 40 Platten werden es schon gewesen sein. Es gibt keinen Schlauch, der nicht mindestens fünf mal geflickt wurde! Auch an der nötigen Kondition dürfte es ihnen wohl kaum mangeln. Vor ihrem Trip waren beide schon als Marathonläufer und Triathleten aktiv.

Vor allem die große Gastfreundschaft hat die Franken bei ihrer Weltumradelung beeindruckt die ihnen überall entgegenschlug: Im Iran durften wir in Koranschulen übernachten und in Kambodscha in einem buddhistischen Tempel! Ein anderes mal schliefen sie in einer Gefängniszelle. Und wenn sie in der Wildnis kein Dach über dem Kopf fanden, wurde schnell das Zelt aufgebaut.
So wie in Bolivien. Auf 3000 Meter Höhe radelten sie dort wochenlang nur mit Hilfe eines Kompass durch karge Berglandschaften. Straßen gab s da keine , so Höhle. Als sie dann endlich ihr Ziel, den höchst gelegenen Salzsee der Welt, erreichten, war die Überraschung aber groß: Da sieht man tagelang keinen Menschen und dann kostet die Insel auf dem See Eintritt!

Aber trotz der vielen Strapazen, Doris und Hans Höhle bereuen bislang keinen Tag ihrer Reise. Das ist eines der letzten Abenteuer in der Welt und wir wollen es schaffen! kk

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