Rennfahrer Jochen Dauer: Dreieinhalb Jahre Knast
Er hatte mit seiner Sportwagen-Firma Millionen am Fiskus vorbei jongliert.
NÜRNBERG Dreieinhalb Jahre muss die Nürnberger Rennsport-Größe Jochen Dauer (58) in den Knast. Für den einstigen Strahlemann hätte es noch viel schlimmer kommen können, doch sein Anwalt Jürgen Lubojanski machte mit dem Gericht einen Top-Deal.
Von den fünf Millionen Euro Steuern, die Dauer nach Ansicht der Staatsanwaltschaft am Fiskus vorbei jongliert hat, blieb am Ende des Prozesses gerade noch die Hälfte übrig. Aber auch das hätte immer noch für eine höhere Strafe gereicht.
Sein Anwalt handelte einen Deal mit dem Gericht aus
Was das Gericht aber auf keinen Fall wollte, war ein endloses Verfahren. Dieser Zustand wäre eingetreten, wenn Lubojanski auf ein Wirtschafts-Gutachten beharrt hätte, um die Rolle seines Mandanten neu zu bewerten. Deshalb stimmte auch die Staatsanwaltschaft, die Dauer viel empfindlicher bestrafen wollte, der mäßigen Haftstrafe von dreieinhalb Jahren zu. „Wir können damit leben“, sagte Lubojanski nach dem Prozess zur AZ.
Dauer hatte nach seiner aktiven Zeit als Rennfahrer in Nürnberg eine Edelschmiede für Luxus-Sportwagen errichtet. Mehr als eine Million Euro kosteten die teuren Renner. Aber die Geschäfte liefen bei Weitem nicht so, wie es sich Dauer vorgestellt hatte. Er gab viel mehr Geld aus, als er hatte – und verlor zusehends den Boden unter den Füßen. 2008 setzte er sich aus Nürnberg ab und wurde mit Haftbefehl gesucht. In der Schweiz klickten schließlich die Handschellen. hr
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