Reiher vergiftet! Polizei jagt den Tierquäler
Das verbotene Insektizid E605 wurde in kleinen Fischen gefunden – Tierschützer setzen eine Belohnung von 2000 Euro aus.
ANSBACH Vogelschützer haben bei Colmberg (Kreis Ansbach) mehr als ein Dutzend vergiftete Reiher entdeckt; drei davon gehörten zur streng geschützten Art der Silberreiher. Eine Untersuchung des Veterinäramtes Ansbach habe ergeben, dass einige Tiere Fische gefressen hatten, die mit dem hochgiftigen und schon lange verbotenen Insektizid E605 getränkt worden seien, berichtete das „Komitee gegen den Vogelmord“. Der Fall sei bei der Staatsanwaltschaft Ansbach angezeigt worden.
Der Ansbacher Leitende Oberstaatsanwalt Ernst Metzger bestätigte, es seien inzwischen Ermittlungen gegen unbekannt eingeleitet worden. Die vorsätzliche Tötung von streng geschützten Silberreihern stelle einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz dar und könne mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden. Die Tötung von Graureihern, die einen geringeren Schutzstatus als Silberreiher hätten, sei ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Als mögliches Motiv für die Tötung der Reiher vermuten die Vogelschützer Ärger von Teichwirten über die Fischräuber. Reiher gelten bei Anglern und Teichbesitzern als unerwünschte Konkurrenz und Schädlinge. „Wir haben die Staatsanwaltschaft darauf aufmerksam gemacht, dass sich in der Nähe des Fundorts der toten Tiere eine Fischzucht befindet“, betonten die Vogelschützer, die für Hinweise eine Belohnung von 2000 Euro ausgesetzt haben.
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