Regionalzug zermalmt Kleinlaster

SCHWABENHAUSEN/LANDSBERG - Mit Tempo 130 hat am Donnerstagabend ein Zug einen Kleinlaster überrollt. Der Wagen des 25-jährigen Jan D. war von einer Staatsstraße abgekommen, wurde auf die Schienen geschleudert und bliebt dort liegen.
Einen wahrhaft großen Schutzengel hatte der 25-jährige Jan D., dessen Kleinlaster am Donnerstagabend bei Schwabhausen von einem Zug erfasst wurde. Der Kurierfahrer verlor in einer 90-Grad-Kurve vor der Bahnunterführung bei Schwabhausen die Kontrolle über sein Fahrzeug und kam von der Fahrbahn ab. Mit enormer Wucht wurde der Wagen über die Böschung auf die etwa fünf Meter höher gelegenen Schienen der Bahnstrecke München-Lindau geschleudert.
In letzter Sekunde konnte sich der Kurierfahrer vor dem mit Tempo 130 herannahenden Zug in Sicherheit zu bringen. Der 25-Jährige wurde leicht verletzt. Die Polizei geht davon aus, dass er zu schnell unterwegs war.
Lokführer leicht verletzt
Der Zug entgleiste nach einer Vollbremsung und kam erst nach 800 Metern zum Stehen. Der Kleintransporter wurde komplett überrollt. Die 74 Passagiere des Regionalzuges blieben bei dem Zusammenprall unverletzt. Der 54 Jahre alte Lokführer Walter B. erlitt durch umherfliegende Teile Abschürfungen und Schnittwunden.
Die Bahnlinie München-Lindau wurde zunächst komplett gesperrt. In den frühen Morgenstunden konnte ein Gleis geöffnet werden. An den Gleisen entstand jedoch erheblicher Sachschaden. Auf einer Länge von etwa 600 Meter müssen nach Angaben der Bahn rund 200 Bahnschwellen erneuert werden. Die Bauarbeiten werden aller Voraussicht nach noch bis Montag andauern. Deswegen kommt es auf der Strecke München-Lindau weiter zu Verspätungen. Zwischen Geltendorf und Buchloe werden Busse eingesetzt. (rh)