Regensburger Zirkus-Streit gibt weiter Rätsel auf
Regensburg - Die handfeste Auseinandersetzung zwischen zwei Zirkusfamilien in Regensburg mit mehreren Verletzten gibt der Polizei weiter Rätsel auf. Die Beteiligten machten widersprüchliche Aussagen, so dass die Ereignisse nur schwer rekonstruiert werden könnten, sagte Polizeisprecher Michael Rebele am Mittwoch. Gegen einen 41-Jährigen sei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden. Er wird verdächtigt, auf einen Rivalen geschossen zu haben.
Die Vorwürfe gegen mehrere andere werden noch geklärt. Im Raum stünden unter anderem Straftaten wie schwerer Landfriedensbruch und Hausfriedensbruch, berichtete Rebele. Es sei aber bislang niemand festgenommen worden. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten Mitglieder einer Zirkusfamilie einen konkurrierenden Clan in ihrem Quartier besucht. Angeblich wollten sie über die Gastspiele in dieser Saison reden. Dieses Gespräch soll dann eskaliert sein.
Ein Anlass könnte auch sein, dass der eine Zirkus die Werbe-Plakate des anderen überklebt haben soll. Genaueres konnten die Beamten aber noch nicht herausfinden, da die Clan-Angehörigen unterschiedliche Aussagen machten. Die Polizei hofft nun, dass Anwohner und andere Zeugen bei der Aufklärung des Falles helfen können.
Insgesamt wurden bei der Auseinandersetzung sechs Menschen wurden verletzt. Ein 48-Jähriger erlitt einen Unterschenkel-Durchschuss und liegt immer noch im Krankenhaus. Die anderen sind nach Auskunft Rebeles wieder bei ihren Familien. Insgesamt waren zwischen zehn und 15 Zirkusleute an dem Streit beteiligt. Bei einer Durchsuchung fand die Polizei auch Schlagringe, Schusswaffen und Messer. In zwei sichergestellten Autos suchen die Ermittler derzeit noch nach Spuren.
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