Regensburg steht vor einer Mega-Evakuierung

Regensburg - Schrecksekunden am Montagnachmittag auf einer Baustelle im Stadtwesten von Regensburg. Ein Baggerfahrer findet bei Erdarbeiten in der Dornierstraße eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Binnen kürzester Zeit wird der Bereich mitten in einem Wohngebiet durch die Polizei abgesichert, das Sprengkommando angefordert. Die Experten bewerten noch am gleichen Abend die Situation: die Bombe ist noch scharf, sie muss vor Ort entschärft werden.
Das Prägnante: Nicht einmal 100 Meter von der Fundstelle entfernt befindet sich ein großes Regensburger Krankenhaus, das der Barmherzigen Brüder. Die Bombe liegt mitten in einem Wohngebiet und nahe der Autobahn. Die Sprengmeister bestimmen also einen 500 Meter Sperrkreis um die Fliegerbombe. Noch am Montagabend wird in Krisenstab in Regensburg eingerichtet. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung bestehe derzeit jedoch nicht, betont die Polizei. Der Fundort sei rund um die Uhr abgesichert.
Die Entschärfung ist für kommenden Sonntag geplant. Dort würden die nötigen Evakuierungen am wenigsten Störungen verursachen, so eine Stadtsprecherin. Und es sind umfangreiche Evakuierungen die die Stadt in den nächsten Tagen zu bewältigen hat.
Insgesamt müssten etwa 5300 Menschen ihre Wohnungen verlassen, auch müsse das Krankenhaus „Barmherzige Brüder“ komplett geräumt werden. Das sind in etwa 900 Patienten. Auch die naheliegende Autobahn A93 muss dann kurzzeitig voll gesperrt werden.
„Die Experten senken die Bombe noch um einige Meter ab und werden sie mit Sand zuschütten“, erläuterte die Stadtsprecherin. Wann genau die Entschärfung am Sonntag beginnt und wie lange sie andauern wird, ist noch unklar