Regen-Rekord: Der Sommer bleibt nass!
Nürnberg erlebt den nassesten August seit Jahren: Wenn es so weitergießt, werden alte Höchstmarken weit überschritten
NÜRNBERG/MÜNCHEN In Bayern gießt es weiter wie aus Kübeln. Für Freitag erwarten die Meteorologen vor allem in Oberfranken und am Alpenrand starke Regenfälle. Kritisch bleibt die Lage am Starnberger See, wo seit dem Hochwasser vom Wochenende noch viele Grundstücke unter Wasser stehen. Aber auch die Nürnberger könnten vom Wetter böse überrascht werden. Womit Sie rechnen müssen:
Rekord-Regen:
In Nürnberg steuern die Wassermassen auf einen neuen Rekord zu: Im Schnitt regnet es hier im August rund 70 Liter pro Quadratmeter. Allein bis Donnerstag waren es heuer schon über 40 Liter. Sprich: „Wenn es einmal kräftig schauert, liegen wir schon weit überm Durchschnitt“, sagt Gisela Böllmann vom Deutschen Wetterdienst. Der Nürnberger August-Spitzenwert der letzten Jahre wurde 2007 erreicht: 81,5 Liter.
Rekord-Pegel:
Der Starnberger See stand am Donnerstag bei 1,50 Meter– das ist doppelt so viel wie üblich. Schon nähert sich der Pegel dem Rekordniveau: Der Höchststand lag 1965 bei 585,12 Metern über dem Meeresspiegel – derzeit sind es 584,22 Meter. Regnet es wie angekündigt bis heute Abend weiter (bis zu 30 Liter je Quadratmeter sind vorhergesagt), wird’s für die Anwohner ernst: „Wir erwarten im Starnberger See einen Anstieg von 5 bis 6 Zentimetern“, sagte gestern Markus Hannweber, Leiter des Hochwassernachrichtendienstes in Weilheim. „Vor allem die Würm, am Ablauf des Starnberger Sees, macht uns Sorgen“, so Hannweber. Der Abfluss dort sei vom Hochwasser am Wochenende noch „bordvoll“.
Rekordgrundwasser:
Für den Münchner Norden und Nordwesten warnt sogar das Gesundheitsamt vor „sehr hohen Pegelständen“. In München könne auch die Würm über die Ufer treten – „schon zehn Zentimeter Wasseranstieg genügen“, sagte der Leiter des Münchner Wasserwirtschaftsamts der AZ. „Im Westen liegt der Grundwasserpegel bis zu 50 Zentimeter höher als in früheren Jahren.“ Mit vollgelaufenen Kellern müssten viele Bewohner der Stadtrandregionen rechnen.
In Nürnberg dagegen löste auch der starke Regenguss von Donnerstagnachmittag keinen Alarm aus. Die Feuerwehr, die sich darauf eingestellt hatte, Keller auspumpen zu müssen, brauchte nicht auszurücken. Ein Sprecher: „Nürnberg ist noch einmal davongekommen.“ A. Hund/azn
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