Reden, Biker und Randale

Die Rituale zum Tag der Arbeit gleichen sich Jahr für Jahr: Ob bei Gewerkschaftlern und linken Chaoten, Motorradfahrern oder Gemüsebauern im Knoblauchsland
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Wo, wann und warum die Polizei – wie von den Veranstaltern behauptet – provoziert haben soll, war nicht zu erkennen: Die Autonomen-Demo „Initiative Neue ArbeiterInnen“ von Gostenhof durch die City und wieder zurück verlief zunächst friedlich. Bei der Zwischenkundgebung am Jakobsplatz gegen 13 Uhr flogen plötzlich Böller aus dem 600 Personen starken Schwarzen Block auf Beamte. Nach offiziellen Angaben erlitten 27 Polizisten Knalltraumata. Insgesamt nahmen an der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ über 2000 Menschen teil – nur etwa ein Drittel weniger als an der Kundgebung des DGB am Kornmarkt (siehe unten). Zu Gerangel zwischen Demonstranten und USK-Einheiten kam es am Frauentorgraben – sieben Personen wurden festgenommen.
Berny Meyer 4 Wo, wann und warum die Polizei – wie von den Veranstaltern behauptet – provoziert haben soll, war nicht zu erkennen: Die Autonomen-Demo „Initiative Neue ArbeiterInnen“ von Gostenhof durch die City und wieder zurück verlief zunächst friedlich. Bei der Zwischenkundgebung am Jakobsplatz gegen 13 Uhr flogen plötzlich Böller aus dem 600 Personen starken Schwarzen Block auf Beamte. Nach offiziellen Angaben erlitten 27 Polizisten Knalltraumata. Insgesamt nahmen an der „Revolutionären 1. Mai-Demo“ über 2000 Menschen teil – nur etwa ein Drittel weniger als an der Kundgebung des DGB am Kornmarkt (siehe unten). Zu Gerangel zwischen Demonstranten und USK-Einheiten kam es am Frauentorgraben – sieben Personen wurden festgenommen.
Nicht wirklich beeindruckend war das Aufgebot des DGB am Kornmarkt zur traditionellen Mai-Kundgebung in „Bayerns Protestmetropole Nürnberg“ (DGB-Boss Stephan Doll): Gerade mal 3000 Menschen nahmen teil. 
Trotz guten Wetters und der von den Rednern angeprangerten Missstände: „Jeder dritte Job in Nürnberg ist prekär“, wetterte Doll, „18 Prozent der Beschäftigten haben Mini-Jobs, 13.000 machen Leiharbeit.“ Auch OB Ulrich Maly (SPD), der evangelische Stadtdekan Wolfgang Butz und Berthold Huber, Vorsitzender der IG Metall, kritisierten, dass der Aufschwung nicht bei den Menschen ankomme.
Vor der Kundgebung hatten die Teilnehmer bei einem Protestmarsch vom Aufseßplatz in die Innenstadt ihren Unmut über die schlechte Situation am Arbeitsmarkt Ausdruck verliehen: Auf Plakaten wandten sich die Protestler gegen „Heuschrecken“, Dumping-Löhne, die Erhöhung des Rentenalters und forderten unter dem Motto „Das ist das Mindeste! Faire Löhne - Gute Arbeit – Soziale Sicherheit“ die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.
Neben verschiedenen Gewerkschaften waren von türkischen Kommunisten bis zu Amnesty International verschiedenste Gruppierungen vertreten.
Berny Meyer 4 Nicht wirklich beeindruckend war das Aufgebot des DGB am Kornmarkt zur traditionellen Mai-Kundgebung in „Bayerns Protestmetropole Nürnberg“ (DGB-Boss Stephan Doll): Gerade mal 3000 Menschen nahmen teil. Trotz guten Wetters und der von den Rednern angeprangerten Missstände: „Jeder dritte Job in Nürnberg ist prekär“, wetterte Doll, „18 Prozent der Beschäftigten haben Mini-Jobs, 13.000 machen Leiharbeit.“ Auch OB Ulrich Maly (SPD), der evangelische Stadtdekan Wolfgang Butz und Berthold Huber, Vorsitzender der IG Metall, kritisierten, dass der Aufschwung nicht bei den Menschen ankomme. Vor der Kundgebung hatten die Teilnehmer bei einem Protestmarsch vom Aufseßplatz in die Innenstadt ihren Unmut über die schlechte Situation am Arbeitsmarkt Ausdruck verliehen: Auf Plakaten wandten sich die Protestler gegen „Heuschrecken“, Dumping-Löhne, die Erhöhung des Rentenalters und forderten unter dem Motto „Das ist das Mindeste! Faire Löhne - Gute Arbeit – Soziale Sicherheit“ die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Neben verschiedenen Gewerkschaften waren von türkischen Kommunisten bis zu Amnesty International verschiedenste Gruppierungen vertreten.
Ein „Tag der Arbeit“ besonderer Art war der erste Mai für etliche Landwirte im Knoblauchsland – und für die 16 Kaltblüter von Heinz Lehneis in Wetzendorf sowieso. 15 Betriebe – in diesem Jahr aus den „Fürther“ Ortschaften Braunsbach, Poppenreuth, Ronhof und Sack, luden ein, Gemüseerzeugung und Produkte aus der Nähe zu betrachten. 
Das Knoblauchsland war schon im 14. Jahrhundert der Gemüsegarten Nürnbergs (das sich ja von „steiniger Ort“ herleitet). Viele Direktversorger haben sich ein weiteres finanzielles Standbein aufgebaut, ob mit einem heimischen Hofladen oder auf lokalen Bauernmärkten im Umkreis.
Auch heuer kamen zum Tag der offenen Tür wieder weit über 20.000 Besucher, um sich Tipps zu holen, gut essen zu gehen oder einfach einen (Fahrrad-)Ausflug zu unternehmen. In Poppenreuth beispielsweise gab es auf dem Gemüseanbaubetrieb der Familie Weißmann schon in aller früh Blasmusik, Bratwürste und offene Gewächshäuser. Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hatte um zehn Uhr die Festlichkeiten in der Festhalle bei „Beier Jungpflanzen“ im Ronhof eröffnet. Wie immer besonders beliebt: Die Kutschenfahrten der Pferdefreunde von Hof zu Hof und durch die Anbaugebiete.
Budig 4 Ein „Tag der Arbeit“ besonderer Art war der erste Mai für etliche Landwirte im Knoblauchsland – und für die 16 Kaltblüter von Heinz Lehneis in Wetzendorf sowieso. 15 Betriebe – in diesem Jahr aus den „Fürther“ Ortschaften Braunsbach, Poppenreuth, Ronhof und Sack, luden ein, Gemüseerzeugung und Produkte aus der Nähe zu betrachten. Das Knoblauchsland war schon im 14. Jahrhundert der Gemüsegarten Nürnbergs (das sich ja von „steiniger Ort“ herleitet). Viele Direktversorger haben sich ein weiteres finanzielles Standbein aufgebaut, ob mit einem heimischen Hofladen oder auf lokalen Bauernmärkten im Umkreis. Auch heuer kamen zum Tag der offenen Tür wieder weit über 20.000 Besucher, um sich Tipps zu holen, gut essen zu gehen oder einfach einen (Fahrrad-)Ausflug zu unternehmen. In Poppenreuth beispielsweise gab es auf dem Gemüseanbaubetrieb der Familie Weißmann schon in aller früh Blasmusik, Bratwürste und offene Gewächshäuser. Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hatte um zehn Uhr die Festlichkeiten in der Festhalle bei „Beier Jungpflanzen“ im Ronhof eröffnet. Wie immer besonders beliebt: Die Kutschenfahrten der Pferdefreunde von Hof zu Hof und durch die Anbaugebiete.
Dies ist keine normale Maifahrt, die hier gestern früh am Tiergärtner Tor ihren Anfang nahm. Traditionell traffen sich ja am Maitag auch heuer die Biker zu Tausenden in der Münchener Straße, um die Saison zu beginnen. Doch hier handelt es sich um echte „Easy Rider“, Harley-Fahrer, die nicht übers Land brettern, sondern ihrem Zweiradtraum stilvoll tuckernd auf teilweise über 40 Jahre alten Bikes frönen. Cool!
Budig 4 Dies ist keine normale Maifahrt, die hier gestern früh am Tiergärtner Tor ihren Anfang nahm. Traditionell traffen sich ja am Maitag auch heuer die Biker zu Tausenden in der Münchener Straße, um die Saison zu beginnen. Doch hier handelt es sich um echte „Easy Rider“, Harley-Fahrer, die nicht übers Land brettern, sondern ihrem Zweiradtraum stilvoll tuckernd auf teilweise über 40 Jahre alten Bikes frönen. Cool!

NÜRNBERG1. Mai in Nürnberg: Alles wie gehabt. Die einen demonstrierten friedlich für eine gerechtere und solidarische Gesellschaft, andere warfen Feuerwerkskörper auf Polizisten. Wer den freien Tag ohne Politik, dafür entspannt und im Grünen genießen wollte, setzte sich aufs Motorrad – oder in die Pferdekutsche.


Die Rituale zum Tag der Arbeit gleichen sich Jahr für Jahr: Ob bei Gewerkschaftlern und linken Chaoten, Bikern oder Gemüsebauern im Knoblauchsland.

Die AZ war überall vor Ort und berichtet, wie der 1. Mai verlief - eine Bilderstrecke....

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