Razzia: Sind die Hitler-Akten geklaut worden?

Justiz ermittelt gegen den Fürther Auktionator Werner Behringer wegen Verdachts der Hehlerei.
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Werner Behringer hält eine der umstrittenen Hitler-Akten in der Hand.
AP Werner Behringer hält eine der umstrittenen Hitler-Akten in der Hand.

Justiz ermittelt gegen den Fürther Auktionator Werner Behringer wegen Verdachts der Hehlerei.

FÜRTH Vor einer Woche versteigerte der Fürther Auktionator Werner Behringer rund 500 Dokumente aus Adolf Hitlers Zeit als Gefangener in Landsberg am Lech. Gestern durchsuchten Beamte des Bayerischen Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft seine Geschäfts- und Privaträume. Verdacht auf Hehlerei!

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte aufgrund der laufenden Ermittlungen keine Angaben zu den Hintergründen der Aktion machen. Sie bestätigte lediglich, dass bei der Durchsuchung verschiedene Gegenstände sichergestellt worden sind. Auktionator Behringer war in dieser Hinsicht weniger zurückhaltend. Zur AZ sagte er: „Sie haben alle fraglichen Dokumente mitgenommen.“

In dem Durchsuchungsbeschluss, der vom Amtsgericht Fürth ausgestellt wurde, sind die Gründe für die Ermittlungen gegen den Auktionator genannt. Wörtlich heißt es darin: „Am 2. Juli 2010 versteigerte der Beschuldigte....die Personalakte des Verurteilten Hitler sowie die Besucherkartei, obwohl er wusste, dass diese Unterlagen, die dem Freistaat Bayern als aktenführende Behörde gehören, durch eine bisher unbekannte Person gestohlen worden waren. Allein aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes der Personalakte ist es offensichtlich, dass es sich um eine behördliche Akte handelt, die nicht auf legale Weise veräußert worden sein kann.“

Behringer bezeichnet diese Argumentation als Witz. „Gar nichts wusste ich. Ich habe erst jetzt erfahren, dass die Akten vor rund 25 Jahren in Landsberg gestohlen worden sein sollen“, erklärte er. Versteigert wurden sie von ihm im Auftrag eines Nürnbergers, der behauptet, dass die Hitler-Akten von seinem Vater auf einem Trödelmarkt erworben wurden. Auch gegen ihn wurden Ermittlungen eingeleitet.

Dass es Probleme geben könnte, deutete sich schon im Vorfeld an. „Einen Tag vor der Auktion“, so Behringer, „habe ich ein Fax des Bayerischen Staatsarchivs erhalten. Darin wurde mir mitgeteilt, dass der Freistaat Bayern möglicherweise Besitzansprüche hat.“ Behringer reagierte nach eigenen Angaben damit, dass er die Dokumente nur unter Vorbehalt versteigert habe. Der anonyme Käufer legte 27000 Euro auf den Tisch. H. Reister

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