Razzia gegen Neonazis – Verdacht der Volksverhetzung
MERING/AUGSBURG - Bei einer Razzia gegen Neonazis hat die Polizei am Dienstag sieben Anwesen in Bayern durchsucht. Der Schwerpunkt der Aktion lag mit fünf durchsuchten Wohnungen und Häusern in Mering (Landkreis Aichach-Friedberg).
Auch in Gauting (Landkreis Starnberg) und in Regensburg wurde je ein Anwesen durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Augsburg und das Polizeipräsidium Schwaben Nord mitteilten. Bei der Durchsuchung stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial gegen sieben Beschuldigte im Alter von 17 bis 22 Jahren sicher. Gegen sie bestehe der Verdacht der Volksverhetzung und der Sachbeschädigung, hieß es.
Die sieben Männer gehören den Ermittlungen zufolge zu den führenden Köpfen der Gruppe „Autonome Nationalisten Mering“. Ihnen werden unter anderem ausländerfeindliche Aktivitäten in Form von Graffiti- und Plakatklebeaktionen im Raum Mering zur Last gelegt. Diese öffentlichen Aktionen hätten sich teilweise auch gegen kommunale Mandatsträger gerichtet.
An der Razzia war ein Großaufgebot von Polizeibeamten beteiligt. Bei dem sichergestellten Beweismaterial handelt es sich den Angaben zufolge vor allem um digitale Datenträger, die nun ausgewertet werden müssen. In einem Fall wurde auch mutmaßliches Diebesgut sichergestellt. Bei einem anderen Beschuldigten beschlagnahmten die Beamten ein nach dem Waffengesetz verbotenes Butterfly-Messer.
dpa