Raus aus der Nische!
Sie ist aufregend, vielseitig und durchaus auf Bundes-Niveau: die Popmusik-Szene des Großraums. Nur schlägt da vielleicht das eine oder andere Mal die fränkische Bescheidenheit zu sehr durch – man kennt sie eben nicht so gut, die Bands, die anderswo gefeiert werden; die DJs, die von sich reden machen; oder die vielen kleinen Labels und Kulturveranstalter, die oft in kleineren Kreisen Großes leisten. Das kann sich jetzt ändern, mit der heute startenden Verstärker-Messe im Erlanger E-Werk.
„Die“ Verstärker, nicht „der“, bitteschön! Es geht nicht um Amps, sondern um eine Leistungsschau aller Institutionen, Agenturen und Kreativen, die mit Musik zu tun haben. 2009 feierte die Verstärker Premiere – und war ein voller Erfolg. Doch ist so eine Messe der regionalen Musikszene keine, die sich selbst trägt – und ohne Mittel seitens der drei Städte oder des Bezirks ist sie nicht durchführbar. Denn DIY- (Do it Yourself, „Mach-es-selbst“) Labels, Bands, Kulturinitiativen und Fan-Magazine können keine horrenden Stand-Mieten bezahlen. Da aber die Finanzierung seitens der Städte schwankte, fiel die Messe zunächst aus – bis „made in...“ aus der Taufe gehoben wurde. Das Großraum-Festival will die Aktivitäten der Kreativwirtschaft bündeln und darstellen – und fördert deshalb die Messe.
Brunch bei harter Musik
Zu Recht: Mehr Aussteller als beim ersten Mal (nämlich über 60), mehr Bandauftritte, mehr Diskussionen und ein allein der elektronischen Szene gewidmeter Abend zeigen deutlich, dass die Messe funktioniert und bei den Kreativen ankommt.
Bereits am Freitagabend startet ab 22 Uhr mit „Voom!“ ein Who is Who der hiesigen DJ-Szene. Am Samstag zwischen 13 und 21 Uhr öffnet dann bei freiem Eintritt die eigentliche Messe (am Sonntag von 12 bis 18 Uhr). An beiden Tagen gibt es von 14 bis 19 Uhr Workshops und Diskussionen. Zum Beispiel zu den Themen „Chancen der Musikwirtschaft in Franken“ (15.30 Uhr), „Kreativwirtschaft – Chancen oder Luftschlösser?“, „Bandcoaching“, „Booking & Promotion“, „Social Media“ oder „Gema“.
Am Sonntag ab 12.30 Uhr startet „Soundcheck – das Musikalische Quartett“, ab 14 Uhr dann „Volume 11“, ein Brunch mit harter Musik. Feinste Musik aus dem Großraum gibt es an beiden Tagen: tagsüber bei den halbstündig stattfindenden Showcases (u.a. mit Newman, The Yoohoos, Punch And Nerves) und am Samstag ab 20 Uhr beim Konzert-Abend mit unter anderem Mio Myo, The Audience und Starpost.
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