Raumfahrer startet wieder zur ISS - mit Hilfe aus Oberbayern

Wenn Astronaut Alexander Gerst ein Problem hat, ruft er sie an: Wissenschaftler aus Oberpfaffenhofen betreuen ihn bei seinen Experimenten im Weltraum. Dort hat er einiges vor – und morgen geht’s los.
dpa |
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Rund um die Uhr sind mehr als drei Dutzend Wissenschaftler und Techniker für Alexander Gerst, den deutschen Astro-Alex, wie er sich auf Twitter nennt, da. Sie betreuen ihn bei seiner Arbeit im europäischen Forschungslabor Columbus auf der ISS. Auf den Weg ins All macht der 42-Jährige sich am Mittwoch.

Für Berti Brigitte Meisinger und Marius Bach fällt Freizeit den Sommer über flach. Meisinger koordiniert Gersts Arbeit im Forschungslabor Columbus der ISS vonseiten der europäischen Raumfahrtagentur Esa – eng im Kontakt mit Flugdirektor Bach vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der gegenüber Esa und Nasa in der Verantwortung ist. "Wenn etwas ist, schreibt Alex eine E-Mail. Oder er ruft an", sagt Meisinger.

Gerst wird rund um die Uhr aus Oberpfaffenhofen unterstützt

Rund um die Uhr sorgen in Oberpfaffenhofen unter Bachs und Meisingers Leitung etwa 50 Techniker und Wissenschaftler dafür, dass im Labor in 350 bis 400 Kilometern Höhe über der Erde alles in Ordnung ist.

Auf Dutzenden Bildschirmen und über drei riesige Leinwände verfolgen drei Teams, was im Columbus-Labor geschieht, überwachen Stromverbrauch, Atemluft und Raumtemperatur. "Wenn die Astronauten sagen, uns ist ein bisschen zu warm, können wir kälter stellen. Wir steuern die Klimaanlage", sagt Bach. In Oberpfaffenhofen steht die wissenschaftliche Arbeit im Zentrum. An 188 Tagen soll Gerst Experimente für zahlreiche Forschungsinstitute in aller Welt ausführen. "Wir müssen planen, welche Experimente wann laufen – und wie alles zusammenpassen kann", sagt Bach, und Meisinger ergänzt: "Der Stundenplan ist vollgepackt mit Aktivitäten. Es ist ein Puzzlespiel."

So funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Oberbayern und All

Damit oben jeder Handgriff klappt, hat Gerst die Versuche auf der Erde schon einmal durchgespielt. Auch im Kontrollzentrum hat das Team die Abläufe trainiert. Von Oberbayern aus wird Gerst Hilfe bei der Forschungsarbeit bekommen – und manchmal einfach eine Auskunft, "wo er bestimmte Sachen findet auf der Station", sagt Bach.

Meisinger und Bach müssen sich ständig mit den Partnern auf der ISS abstimmen: mit der Nasa, den Japanern und den Russen. Auch sie nutzen das europäische Columbus-Labor. "Alles muss wie Zahnräder ineinandergreifen", sagt Meisinger. Ein Jahr lang haben sich die beiden vorbereitet. Schon vor vier Jahren bei Gersts erster ISS-Mission hat Meisinger ihn von der Erde aus unterstützt. "Es ist ein Vertrauensverhältnis. Wir haben einen guten Draht", sagt Meisinger über Astro-Alex. Gerst nimmt Fotos seiner Kollegen mit (siehe oben).

So gibt es ein Foto von Meisinger im All – auch wenn sie nie in den Orbit fliegen würde: "Ich weiß so viel, was schief gehen kann. Ich find’s auf der Erde sehr schön."

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