Rauchen in der Schule kostete 40.000 Euro
Die Kippe eines Elektrikers löste einen Schwelbrand im Klassenzimmer aus.
NÜRNBERG Einen Pappdeckel als Aschenbecher benutzte der Elektriker Hans B. (26, Name geändert) bei Installationsarbeiten in einem Schulhaus-Neubau. Er drückte darauf seine Zigarettenkippe aus, machte Feierabend. Das Feuer, das sich daraus entwickelte, verursachte 40000 Euro Schaden. Fahrlässige Brandstiftung hieß das gestern am Nürnberger Amtsgericht.
Montag, 9. März 2009: Im Neubau der Adam-Kraft-Realschule in der Nürnberger Südstadt werkeln die Handwerker. Im 2. Stock kümmert sich Hans B. mit einem Kollegen um Lampenanschlüsse in einem Klassenzimmer. „Ich weiß nicht, ob ich den Brand verursacht habe. Andere haben dort auch geraucht“, erklärte der Angeklagte. „Überall lagen Kippen herum, es war ja nicht verboten.“ Seine Zigarette habe er an der Presspappen-Platte ausgedrückt, die als Schutz auf den neuen Fensterbänken lag. Die Kippe sei im Mülleimer gelandet, als er um 15.30 Uhr den Arbeitsplatz verließ.
Erst am nächsten Morgen wurde der Brand entdeckt, als beißender Rauch aus dem Klassenzimmer drang. Der Schwelbrand hatte sich auf 1,5 Meter Breite durch die Pappe und darunter liegende Holzsimse gefressen, noch zwei Fensterrahmen und die Fassade beschädigt.
Ermittlungen ergaben, dass Rauchen nur am Gang erlaubt war. Im Zimmer wurden auch keine herumliegenden Kippen gefunden. Also hatte nur Hans B. gequalmt. Der gefeuerte Elektriker erhielt 2400 Euro Strafe. cis
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