Rathaus-Rumms! CSU feuert Siggi Schneider

Er wird aus der Fraktion ausgeschlossen, weil nach dem Insolvenz-Skandal die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit fehlt. Sein Stadtrats-Mandat aber will er nicht abgeben
von  Abendzeitung
CSU-Fraktions-Chef Sebastian Brehm wirft Schneider raus.
CSU-Fraktions-Chef Sebastian Brehm wirft Schneider raus. © abendzeitung

Er wird aus der Fraktion ausgeschlossen, weil nach dem Insolvenz-Skandal die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit fehlt. Sein Stadtrats-Mandat aber will er nicht abgeben

NÜRNBERG Rumms! Die Rathaus-CSU wird Siggi Schneider aus der Fraktion ausschließen. „Zu seinem Insolvenzverfahren sind wesentliche Fragen offen geblieben“, sagte Fraktions-Chef Sebastian Brehm gestern. Schneider, der auf der CSU-Liste in den Stadtrat nachrückt, wird am 3. Februar vereidigt. „Ich werde das Mandat annehmen“, sagte er. Einen Wechsel zu den Freien Wählern schloss er aus. Schneider kann die Aufwandsentschädigung von gut 1500 Euro im Monat nun voll kassieren, weil er keine Abgaben für die Fraktion bezahlen muss.

„Die Entscheidung in der Fraktion fiel einstimmig“, so Brehm. Die CSU-Stadträte hatten den Ex-Club-Vize in der vergangenen Woche zu seiner Insolvenz befragt. Doch er habe nicht gesagt, wem er wie viel schuldet. „Zudem fehlt eine Entschuldigung bei den Betroffenen.“ Unklar habe Schneider auch seine Rolle beim 1. FCN gelassen. Brehm: „Er sagte uns, er könne sein Amt jederzeit wieder aufnehmen. Doch von Präsident Franz Schäfer haben wir anderes gehört.“

Schneider: „Ein Gentleman schweigt!“

Brehm sieht bei einem derartigen Verhalten keine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Deshalb verzichtet die Fraktion (derzeit 23 Sitze) auch lieber auf eine Stimme im Stadtrat, als sich ständig mit Schneider herumzuärgern. „Das ist mit der Partei abgesprochen“, sagte Brehm. Er empfahl Schneider: „Er soll seine private Situation nicht durch den Stadtrat lösen, sondern durch Arbeit.“

Schneider denkt nicht ans Aufgeben. „Ich bin gewählt, und ich nehme mein Mandat an.“ Von der CSU fühlt er sich „wie eine Sau durchs Dorf getrieben“. Es laufe kein Strafverfahren gegen ihn. Zu seiner Insolvenz sagte er nur: „Ein Gentleman schweigt!“ mir

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