Rätsel um Ehe-Drama: Zwei Tote im Wald

Rainer K. (57) wurde nicht mit der Trennung seiner Frau Rita (49) fertig. Er entführte sie. Ein Jäger fand in einem Weiler bei Lichtenau ihre Leichen im blutigen Schnee
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Jäger Johann S. machte die grausige Entdeckung im Wald bei Gotzendorf.
News5 3 Jäger Johann S. machte die grausige Entdeckung im Wald bei Gotzendorf.
Mit einem Metalldetektor wird nach der Tatwaffe im blutigen Schnee gesucht.
News5 3 Mit einem Metalldetektor wird nach der Tatwaffe im blutigen Schnee gesucht.
In diesem Haus im Landkreis Cadolzburg lebte Rita K. mit ihrem 24 Jahre alten Sohn. Von hier aus wurde sie am Mittwochabend entführt. Der Vater hatte zuvor seinen Sohn gefesselt, damit er der Mutter nicht helfen konnte.
News5 3 In diesem Haus im Landkreis Cadolzburg lebte Rita K. mit ihrem 24 Jahre alten Sohn. Von hier aus wurde sie am Mittwochabend entführt. Der Vater hatte zuvor seinen Sohn gefesselt, damit er der Mutter nicht helfen konnte.

Rainer K. (57) wurde nicht mit der Trennung seiner Frau Rita (49) fertig. Er entführte sie. Ein Jäger fand in einem Weiler bei Lichtenau ihre Leichen im blutigen Schnee

GOTZENDORF Ein grauenhaftes Beziehungsdrama forderte am Donnerstag zwei Tote: Rainer K. (57) brachte zuerst seine Frau Rita (49) um – und dann sich selbst. Zuvor hatte er seine getrennt lebende Frau entführt.

Im Weiler Gotzendorf bei Lichtenau (Kreis Ansbach) steht am Samstag eine große Treibjagd an. Jäger Johann S. sah sich gestern noch einmal im Wald um. Der ältere Herr fuhr mit seinem Jeep gerade an seinem Hochsitz vorbei, als er plötzlich erschrak: Auf den vereisten Waldweg ragen zwei Beine. Johann S. stieg aus und war erschüttert: Unter einer Kiefer lagen die Leichen eines Mannes und einer Frau. „Der Schnee ringsherum war auf drei bis vier Quadratmetern voller Blut. Die beiden lagen nebeneinander.“ Es ist das tragische Ende der Ehe von Rita (49) und Rainer K. (57).

Am Abend zuvor erreichte die Polizeieinsatzzentrale ein Hilferuf aus einem Dorf im Kreis Cadolzburg, abgesetzt vom Sohn (24) des Paares. Der junge Mann erzählte, dass sein Vater soeben ins Haus seiner Mutter gekommen sei, in dem auch er seit einem Jahr lebt. Der Vater hatte ihn gefesselt – und die Mutter gezwungen, mit ihm in ihrem Renault Twingo wegzufahren. Und er soll ein Messer dabei gehabt haben.

Die Nachbarn rund um das Haus wissen viel über das Paar zu erzählen: dass er laut gewesen sei, ein Kampfsportler mit schwarzem Gürtel. Dass sie Angst vor ihm hatte. Und wohl einen neuen Freund kennenlernte, womit er nicht klar kam.

Die Polizei wurde beim Namen Rainer K. hellhörig: Kurz nach der Trennung hatte die Polizei gegen den Mann wegen Körperverletzung an seiner Frau ermittelt. Es bestand Kontaktverbot – er durfte sich Rita K. gar nicht mehr nähern. Die Polizei leitete daher eine Fahndung nach dem Entführer und seinem Opfer ein – vergeblich. Bis Johann S. die Polizei gestern von seinem grausigen Fund unterrichtete.

Wie lange das Paar im Wald lag, ist noch unklar. Einige hundert Meter vom Fundort entfernt wurde das Auto der Toten gefunden. Rainer K. muss mit seiner Frau, die Todesangst ausgestanden haben muss, noch länger durch den dunklen, verschneiten Wald gelaufen sein.

Wie das Paar starb, steht noch nicht hundertprozentig fest. Am Abend lief die Obduktion noch. Rainer K. hat jedoch vermutlich seine Frau erstochen und sich danach selbst tödlich verletzt. Merkwürdig nur: Die vermeintliche Tatwaffe wurde trotz des Einsatzes von Metalldetektoren und einem speziell ausgebildeten Spürhund noch nicht gefunden.

Jäger Johann S. wird Zeit brauchen, um die grausigen Bilder zu verarbeiten. „Eins ist klar. Meinen Hochstand mache ich dort weg. Dort kann ich nie mehr sitzen.“ S. Will

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