„Pyro-Verbot nicht aus Jux und Tollerei“
MÜNCHEN - Die Polizei will in der bevorstehenden Fußball-Saison konsequent gegen die Verwendung von Pyrotechnik in Stadien vorgehen. Das Zünden der Böller führe häufig zu Knall-Traumata, außerdem gebe es durch die Hitze (bis zu 2000 Grad) ein erhebliches Verbrennungsrisiko. Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer:
„Das Verbot gibt es nicht aus Jux und Tollerei.“ Insgesamt bezeichnet Schmidbauer die Situation in München als „gut. Die meisten Spiele verlaufen hier ohne größere Zwischenfälle“. Insgesamt 109 Spiele wurden in der letzten Saison von knapp 19000 Beamten betreut. Die gestiegene Zahl von Strafverfahren (522 zu 271) und Festnahmen (566 zu 223) sind laut Schmidbauer nicht Ausdruck einer generellen Zunahme der Gewalt. Sie hängen mit den drei Partien 1860 gegen VFL Bochum, FC Bayern gegen SSC Neapel und Bayern gegen Chelsea mit überdurchschnittlich vielen Vorfällen zusammen. Konsequent will die Polizei nach Schmidbauers Worten auch gegen die Gewalt in den Stadien vorgehen: „Alle Formen von körperlichen Übergriffen haben in unseren Fußballstadien und auf dem Weg dorthin nichts verloren.“
Problem-Fans sollen verstärkt durch Prävention fern gehalten werden, etwa durch Stadien- und Betretungsverbote. Einfacher wird die Arbeit der Polizei in der bevorstehenden Saison nicht. Neben Bayern, 1860 und Unterhaching kommen jetzt auch noch die Mannschaften der Regionalliga Bayern dazu – neben den zweiten Mannschaften von Bayern und 1860 sind das der SV Heimstetten und der FC Ismaning. Schmidbauer: „Hier könnten insbesondere die vielen Derbys aus polizeilicher Sicht interessant werden.“
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