Puppenräuber mit Heißhunger auf Schwammspinner
Freising (dpa/lby) - Im Kampf gegen die Invasion von Schwammspinnern in Nordbayern hoffen Experten nun auf Hilfe aus der Natur. Zwei einheimische Käferarten - der Große und der Kleine Puppenräuber, haben nämlich Heißhunger speziell auf die Puppen des Schwammspinners. Daher bekamen sie auch ihren Namen.
Ein Team der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) aus Freising erforscht nun, wie stark die Puppenräuber-Arten die Raupen dezimieren können und unter welchen Bedingungen besonders viele Puppenräuber vorkommen.
Etwa vierhundert Schwammspinner-Puppen frisst ein einzelner Puppenräuber im Laufe seines Lebens. Damit seien die Käfer zwar nicht in der Lage, Massenvermehrungen zu verhindern. Sie helfen aber zusammen mit Krankheitserregern und anderen Räubern wie dem Kuckuck, den Befall durch die gefräßigen Schwammspinnerraupen und so den Schaden für die Eichen etwas zu reduzieren.
Die Landesanstalt rief auch Waldbesucher zur Mitarbeit auf. Sie könnten sich im Rahmen der "Citizen Science" (Bürgerwissenschaft) melden, wenn sie die Käfer entdecken. Denn vor allem vom Großen Puppenräuber sei bisher ungeklärt, wo die Käfer die Jahre zwischen den Massenvermehrungen verbringen.
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