Aujeszkysche Krankheit in Bayern: Wildschweine weiter betroffen – Gefahr für Jagdhunde

In Bayern wurden 2025 erneut zahlreiche Wildschweine positiv auf die Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut) getestet. Der Anteil liegt bei 15,5 Prozent und damit im Rahmen der Vorjahre. Menschen sind nicht gefährdet – für Jagdhunde kann die Viruserkrankung jedoch tödlich enden.
AZ/dpa |
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Einmal infizierte Tiere tragen das Virus lebenslang in sich. (Symbolbild)
Einmal infizierte Tiere tragen das Virus lebenslang in sich. (Symbolbild) © Fredrik Von Erichsen/dpa
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Die ansteckende Tierseuche Aujeszkysche Krankheit ist auch in diesem Jahr bei Wildschweinen in Bayern nachgewiesen worden. Eine Zunahme der Verbreitung der Krankheit, die auch als Pseudowut bekannt ist, sei aber nicht erkennbar, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LBL) der dpa unter Berufung auf vorläufige Daten mit. 

271 Fälle im ersten Halbjahr registriert

Das LGL untersucht jährlich mehrere Tausende Proben von erlegten Wildschweinen auf Antikörper. Den Angaben nach wurden im ersten Halbjahr 2025 in 271 von 1.746 Proben Antikörper nachgewiesen. Der Anteil der positiven Proben von etwa 15,5 Prozent liegt laut LGL innerhalb der Größenordnung von etwa 12 bis 18 Prozent aus den Vorjahren.

Auch andere Säugetiere können an Pseudowut erkranken

Bei der Aujeszkyschen Krankheit handelt es sich um eine Herpesvirusinfektion, die fast alle Säugetierarten außer Pferde befallen kann. Menschen sind nicht gefährdet. Als Hauptwirt gelten Schweine. Die Infektion äußert sich in den meisten Fällen in starkem Hautjucken und Lähmungen, die häufig tödlich verlaufen. Eine Gefahr besteht laut LBL besonders für Jagdhunde, die engen Kontakt zu einem infizierten Wildschwein haben. 

Mögliche regionale Unterschiede in Bayern

Eine Infektion sei bei Wildschweinen prinzipiell in ganz Bayern möglich, teilte das LGL weiter mit. Dennoch wurden in den vergangenen zehn Jahren regionale Unterschiede verzeichnet: Während es in Niederbayern und der Oberpfalz jeweils rund 20 Prozent oder mehr positive Proben gab, lagen die Werte in Schwaben bei meist unter einem Prozent. Die Aussagekraft der Daten ist laut LGL allerdings begrenzt, da die Jagdintensität und die Probenentnahme zwischen den Jahren und den Landkreisen in Bayern stark schwanken.

Kein Nachweis bei Hausschweinen seit über 20 Jahren

Bei gehaltenen Schweinen sei die Krankheit seit 2003 nicht mehr nachgewiesen worden, so das LGL. Auch die Hausschweinbestände angrenzender Länder, etwa Österreichs, Tschechiens und der Schweiz, gelten demnach als frei. Benannt ist die Tierseuche nach dem ungarischen Tierarzt Aldar Aujeszky, der die Krankheit 1902 zum ersten Mal beschrieb.

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