Prozess um Mord im Jahr 1979 wird mit Gutachten fortgesetzt

40 Jahre nach einem Verbrechen sucht die Justiz weiter nach Gerechtigkeit. Im einem Mordprozess gegen einen damals 17-Jährigen soll ein mit Spannung erwartetes Gutachten Aufschluss bringen.
von  dpa
Eine Statue der Justizia. Foto: Peter Steffen/dpa/Symbolbild
Eine Statue der Justizia. Foto: Peter Steffen/dpa/Symbolbild © dpa

Aschaffenburg (dpa/lby) - Der monatelange Prozess um einen vor 40 Jahren begangenen Mord an einem Mädchen in Aschaffenburg geht heute in seine nächste Runde. Ein weiteres zahnmedizinisches Gutachten soll darüber Auskunft geben, ob der zur Tatzeit im Dezember 1979 erst 17 Jahre alte Angeklagte überhaupt noch als Täter in Frage kommt. Ihm drohen bei einer Verurteilung maximal zehn Jahre Haft, weil er nach Jugendstrafrecht behandelt wird.

Ein erstes Gutachten, das das Gebiss des Angeklagten einer an der Leiche gefundenen Bisswunde zugeordnet hatte, hatte die Jugendkammer des Landgerichtes Aschaffenburg wegen eklatanter Fehler als wertlos bezeichnet. So hatte die Gutachterin behauptet, das Gebiss sei unter anderem deswegen so markant, weil ihm von Geburt an ein Zahl fehlte. Später tauchten von der Expertin zuvor ignorierte Röntgenbilder auf, die die Existenz des betreffenden Zahnes in der Zeit nach der Tat nachwiesen.

Das Gericht will nach der Diskussion des zweiten Gutachtens die Beweisaufnahme schließen. Am kommenden Donnerstag sind die Plädoyers von Verteidigung, Anklage und Nebenklage geplant. Ob dann auch ein Urteil gesprochen wird, ist bisher unklar.

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