Prozess um Mord an Prostituierter - Leiche fehlt
Es begann als Vermisstenfall, nun steht ein 73-Jähriger aus Oberfranken wegen Mordes an einer 33 Jahre alten Prostituierten vor Gericht - doch von einer Leiche fehlt bis heute jede Spur. Zu Beginn des Verfahrens am Landgericht Bamberg wollte der vorbestrafte Senior auf Anraten seiner Verteidiger keine Angaben machen. Bei den Vernehmungen der Polizei hatte er sich laut einem Kriminalbeamten im Zeugenstand dagegen noch sehr redselig gezeigt.
Was ist passiert?
Die junge Frau war am 2. August 2024 von Verwandten als vermisst gemeldet worden. Zuletzt soll sie sich bei dem Deutschen in Eggolsheim bei Forchheim aufgehalten haben. Laut Anklage lernten sich beide bereits 2023 in einem Saunaclub in Nürnberg kennen und waren anschließend ein Paar. Sie sollen geplant haben, gemeinsam in die bulgarische Heimat der Frau auszuwandern. Der 73-Jährige verkaufte zur Finanzierung dieses Plans sein Grundstück und überwies der 33-Jährigen mehrmals jeweils fünfstellige Summen.
Im Juli 2024 soll die Frau dem Angeklagten dann plötzlich mitgeteilt haben, dass sie ohne ihn nach Bulgarien gehen wolle. Der Angeklagte realisierte nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft schließlich, dass es der 33-Jährigen nur darum gegangen war, möglichst viel Geld von ihm zu bekommen. Da die Zukunftsträume des Mannes laut Anklage dadurch geplatzt waren und weil er diese Schmähung nicht hinnehmen wollte, soll er beschlossen haben, die Frau zu töten.
Wo genau und auf welche Weise die Frau möglicherweise ums Leben kam, weiß die Staatsanwaltschaft bis heute nicht. Eine aufwendige Suche der Polizei blieb ohne Erfolg. Für den Mordprozess gegen den Mann aus dem Landkreis Forchheim sind zahlreiche weitere Prozesstage bis Mitte Dezember geplant.
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