Prozess gegen Ex-Polizisten wegen Dosenwurfs: Urteil möglich
Hamburg - Das Amtsgericht Altona verhandelt heute weiter über den Dosenwurf eines Münchner Polizisten auf seine Kollegen beim G20-Gipfel in Hamburg. Es ist der vierte Verhandlungstermin, und nach Angaben eines Gerichtssprechers könnte möglicherweise das Urteil verkündet werden.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 38-jährigen ehemaligen Beamten und seiner 31-jährigen Freundin vor, jeweils eine Dose auf Polizisten im Einsatz geworfen zu haben. Die Anklage lautet auf versuchte gefährliche Körperverletzung und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte. Die beiden Angeklagten haben eingeräumt, die Dosen geworfen zu haben. Sie hätten privat den Polizeieinsatz bei der Demonstration "Welcome to Hell" am 6. Juli 2017 beobachtet und seien schockiert und wütend gewesen.
Die Verteidigung hat angekündigt, sie werde Freispruch fordern. Die Bierdosen seien hinter einem Trupp Polizisten auf dem Pflaster aufgeschlagen. Die Büchsen hätten die Beamten in Vollschutz auch gar nicht verletzen können, weil sie schon zum Teil ausgetrunken waren. Kriminaltechniker haben die Dosenwürfe in einer aufwendigen Aktion nachgestellt und die Flugbahnen ballistisch analysiert. Sie kamen dabei zu einem anderen Ergebnis.
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