Prozess-Fortgang im Fall Bayern-Ei noch offen
Regensburg (dpa/lby) - Gut vier Monate nach Beginn des Prozesses um die niederbayerische Firma Bayern-Ei sind am Dienstag die vorerst letzten Zeugen gehört worden, darunter Abnehmer und Zwischenhändler. Unklar blieb zunächst, wie der Prozess weitergeht. Bis 10. März sind noch sieben Verhandlungstage geplant. Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung wollten sich am Nachmittag besprechen, ob weitere Zeugen geladen werden oder ob die Beweisaufnahme geschlossen werden kann.
Angeklagt ist der ehemalige Geschäftsführer von Bayern-Ei. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem gefährliche Körperverletzung und in einem Fall gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge vor. Dem Gericht zufolge könnte im Falle eines Schuldspruches auch eine Verurteilung wegen fahrlässiger statt gefährlicher Körperverletzung in Betracht kommen. Der Angeklagte weist die Vorwürfe zurück.
Er soll 2014 die Auslieferung von Eiern mit der Kennzeichnung Güteklasse A veranlasst haben, obwohl in den Produktionsstätten Salmonellen nachgewiesen worden waren. Mehr als 180 Konsumenten aus Deutschland, Österreich und Frankreich sollen durch Salmonellen erkrankt sein, 40 der Fälle kamen zur Anklage. Ein 94-Jähriger soll nach dem Verzehr von Bayern-Ei-Ware an einer Salmonellen-Infektion gestorben sein. Eine der zentralen Fragen des Prozesses ist, ob die von den Betroffenen verzehrten und mit Salmonellen belasteten Eier nachweislich aus einer der Produktionsstätten von Bayern-Ei stammten.
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