Prozess: Betrug mittels elektronischer SIM-Karten

Würzburg (dpa/lby) - Mit etwa vierwöchiger Verspätung soll am Montag ein Prozess gegen drei mutmaßliche Internetbetrüger vor dem Landgericht Würzburg beginnen. Das sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag.
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Justitia-Statue. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild
dpa Justitia-Statue. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild

Würzburg (dpa/lby) - Mit etwa vierwöchiger Verspätung soll am Montag ein Prozess gegen drei mutmaßliche Internetbetrüger vor dem Landgericht Würzburg beginnen. Das sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag. Das Verfahren sollte eigentlich bereits am 24. März starten, war aber wegen eines erkrankten Angeklagten verschoben worden. Für den Prozess sind zwei Verhandlungstage anberaumt.

Durch die Machenschaften des Hauptangeklagten sollten bundesweit Menschen um ihr Geld gebracht werden. Die Ermittler konnten nach eigenen Angaben durch das Stoppen von unrechtmäßigen Überweisungen den Verlust von mehr als 200 000 Euro verhindern.

Hauptverdächtig ist ein 33-Jähriger aus dem Landkreis Würzburg. Er soll mit Hilfe von elektronischen SIM-Karten (eSIM) auf fremde Bankkonten zugegriffen haben. Nach Darstellung der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) hat sich der Mann die Login-Daten seiner Opfer für die Kundenprofile bei Telefonanbietern ergaunert. Ihm werden unter anderem 36 Fälle des gewerbsmäßigen Computerbetrugs vorgeworfen - Schaden etwa 126 000 Euro.

Der Verdächtige soll sich mit einem noch unbekannten Komplizen in die Bankkonten eingeloggt haben. Die Passwörter hätten sie sich zuvor im sogenannten Darknet besorgt - einem Bereich des Internets, in dem Nutzer weitgehend anonym surfen können.

Nach Angaben der Ermittler schicken Online-Banking-Portale - eigentlich zum Schutz vor Angriffen - sogenannte mTAN-Codes auf das Handy der Kontobesitzer. Die Verdächtigen hätten aber mithilfe der eSIM-Karten deren Handynummern übernommen. So sei der per SMS verschickte Code direkt bei ihnen angekommen.

Die Staatsanwaltschaft wirft zudem der 33 Jahre alten Ehefrau des Hauptverdächtigen vor, im Internet auf betrügerische Weise Waren im Wert von mehr als 23 000 Euro bestellt zu haben. Außerdem habe das Ehepaar zusammen mit einem 35-Jährigen aus dem Landkreis Kitzingen Drogen im Darknet bestellt und weiterverkauft.

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