Prognose: Fachkräftemangel trifft Unterfranken am härtesten
München (dpa/lby) - Der Fachkräftemangel wird nach einer neuen Prognose die ländlichen Regionen in Franken am härtesten treffen. Demnach werden im Jahr 2025 in Unterfranken 75 000 qualifizierte Arbeitnehmer fehlen. Das wären mehr als im ungleich größeren und wirtschaftsstärkeren Oberbayern, wo eine Lücke von 71 000 Fachkräften erwartet wird. Das prophezeit das Schweizer Beratungsunternehmen Prognos in der Studie im Auftrag der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Auch für Oberfranken erwarten die Fachleute Mitte des nächsten Jahrzehnts 64 000 fehlende Fachkräfte.
Maßgebliche Ursachen des Phänomens sind die Alterung der Bevölkerung und die Binnenwanderung: Vor allem im Großraum München ziehen viele junge Menschen zu, die ländliche Heimatregionen verlassen.
Zumindest nach absoluten Zahlen werden in Niederbayern die wenigsten Arbeitnehmer fehlen. Dort erwarten die Studienautoren eine Lücke von rund 37 000 Fachkräften. Die Oberpfalz, Schwaben und Mittelfranken rangieren mit je über 50 000 fehlenden Fachkräften im Mittelfeld.
Der Trend zu höheren Schulabschlüssen wird im kommenden Jahrzehnt laut Prognose ebenfalls voll durchschlagen: Der Studie zufolge werden sich 2025 voraussichtlich mehr Akademiker auf dem bayerischen Arbeitsmarkt drängeln als benötigt werden. Der Fachkräftemangel trifft demnach weitestgehend die nichtakademischen Ausbildungsberufe wie Handwerker, Kaufleute und Pfleger. "Für die Unternehmen wird es schwieriger, Personal mit dem passenden Berufsabschluss generell und konkret am Unternehmensstandort zu finden", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
- Themen:
- Franken (Bayern)
- Unterfranken