Priester soll eine Million Euro veruntreut haben
Würzburg – Die Spenden waren für die Gemeinde - doch der Priester steckte das Geld in seine eigene Tasche.
Ein früherer katholischer Priester soll sich über Kirchen- und Spendengelder mehr als eine Million Euro erschlichen haben. Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat wegen schwerer Untreue in 50 Fällen Anklage gegen den 77-Jährigen erhoben, wie die Behörde am Dienstag mitteilte.
Der ehemalige Gemeindepfarrer war im vergangenen Mai festgenommen worden und hatte die Vorwürfe damals eingeräumt. Ein Teil des Geldes war bei einer Wohnungsdurchsuchung und auf Konten des Geistlichen entdeckt worden. Es handelte sich dabei um Spenden und um Gelder, die für die Kirche bestimmt waren, ihr aber vorenthalten wurden.
Der 77-Jährige kam später wieder frei, da nach Ansicht der Ermittlungsrichterin keine Verdunkelungsgefahr bestand. Der Priester sollte sich in ein unterfränkisches Kloster zurückziehen.
Der Geistliche war früher unter anderem Pfarrer der Gemeinden Laudenbach (Landkreis Miltenberg) und Stadelhofen (Landkreis Bamberg).
Das aus Spenden und Kollekten erschlichene Geld soll der Mann auch in Rentenverträge gesteckt haben. Auf Konten oder in Sparbriefen der Kirchenstiftung, über die der Beschuldigte allein verfügte, deponierte er nach Angaben der Anklagebehörde weiteres Geld.
Das Landgericht Würzburg muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt und ein Verfahren eröffnet wird.
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