Preis-Schock: So teuer werden Strom und Gas in Nürnberg

Die Nürnberger müssen ab 1. Januar um bis zu 27Prozent mehr bezahlen – N-Ergie reagiert auf Entwicklung an den internationalen Märkten – Neue Tarife mit langer Preisgarantie vorgestellt
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Für Strom und Gas werden die Nürnberger im nächsten Jahr deutlich tiefer in die Haushaltskasse greifen müssen.
dpa 2 Für Strom und Gas werden die Nürnberger im nächsten Jahr deutlich tiefer in die Haushaltskasse greifen müssen.
Macht Energie teurer: N-Ergie-Chef Herbert Dombrowsky.
T. Schamberger 2 Macht Energie teurer: N-Ergie-Chef Herbert Dombrowsky.

Die Nürnberger müssen ab 1. Januar um bis zu 27Prozent mehr bezahlen – N-Ergie reagiert auf Entwicklung an den internationalen Märkten – Neue Tarife mit langer Preisgarantie vorgestellt

NÜRNBERG Noch hat die N-Ergie die Spitzenposition bei den Preisvergleichs-Rechnern im Internet. Keiner bietet in Nürnberg billiger Gas an. Und auch beim Strom kommt der lokale Versorger auf einen Spitzenplatz (siehe Tabellen rechts). Ob das im nächsten Jahr noch so sein wird? Gestern ließ die N-Ergie den Preis-Hammer aus dem Sack: Gas wird ab 1.Januar, je nach Tarif und Verbrauch, um bis zu 27 Prozent und Strom um bis zu 20 Prozent teurer. Wann und in welcher Höhe die anderen Anbieter nachziehen, ist offen.

Die Kunden der N-Ergie profitierten bisher von langen Preisgarantien bei Strom (ein Jahr) und Gas (neun Monate). „Während andere Anbieter inzwischen mehrmals ihre Preise anhoben, passen wir nun unsere Tarife einmal an die Entwicklungen auf den Energiemärkten an“, erläuterte N-Ergie-Manager Harald Dörr. An der Strombörse, an der der Nürnberger Versorger 90 Prozent der elektrischen Energie einkauft, sind die Preise in den vergangenen Monaten um 40 Prozent angestiegen.

Für die 560000 Stromkunden heißt das, dass sie bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Günstigstes Angebot bleibt der Tarif Smart, bei dem sich der Kunde ein Jahr bindet. Die Kilowattstunde (kWh) wird um 3,83 Cent teurer. Für einen durchschnittlichen Dreipersonenhaushalt (Jahresverbrauch 3500 kWh) heißt das, dass er statt bisher 710 nun 844,05 Euro brutto bezahlen muss, ein Plus von 134,05 Euro oder 18,9 Prozent. Die N-Ergie garantiert diesen Preis ein Jahr lang bis zum 31. Dezember 2009.

Der Standardtarif, der jederzeit kündbar ist, erhöht sich für den Dreipersonenhaushalt um 17,5 Prozent. Hier sind jedoch die absoluten Kosten höher: 898,37 Euro zu 844,05 beim Tarif Smart. Auch der Öko-Strom, der in zwei Wasserkraftwerken in der Region und in Österreich erzeugt wird, wird teurer – je nach Verbrauch um 13 bis 17 Prozent.

Neu im Angebot der N-Ergie ist das Produkt „StromGarant“, bei dem der Preis zwei Jahre lang bis zum 31. Dezember 2010 garantiert wird. Er ist zwar etwas teurer (12,50 Euro im Jahr für einen Dreipersonenhaushalt) als der Smart-Tarif aber günstiger als der Grundtarif. „Dafür hat man die Sicherheit, dass der Preis stabil bleibt, auch wenn die Energiepreise weiter ansteigen“, sagte Dörr.

Ob der Gaspreis wieder sinkt, ist ungewiss

Beim Erdgas verzichtet die N-Ergie auf eine Preisgarantie. Da der Gaspreis mit zeitlicher Verzögerung an die Entwicklung des Ölpreises gekoppelt ist, kann es nämlich auch sein, dass der Gaspreis in drei Monaten wieder gesenkt wird. Denn: Seit seinem Allzeithoch im Juli fällt der Ölpreis. Ob das jedoch ausreicht, dass auch Gas wieder billiger wird, wagt Dörr derzeit nicht vorherzusagen. Ab Januar gilt auf jeden Fall: Die 143000 Gas-Kunden der N-Ergie müssen mehr bezahlen – je nach Tarif und Verbrauch wird die Rechnung um 21 bis 27 Prozent teurer.

Ein durchschnittlicher Dreipersonenhaushalt (Jahresverbrauch 18000 kWh Erdgas) zahlt bisher im Tarif Smart 1273,27 Euro im Jahr. 2009 werden das 1613,96 Euro sein (340,69 Euro oder 26,8 Prozent mehr). Nutzt der Beispiels-Haushalt den Grundversorgungs-Tarif für Erdgas, muss er künftig 1657,16 Euro bezahlen (340,69 oder 25,9 Prozent mehr).

Ganz schön heftig. Doch Manager Dörr mutmaßt, dass auch die Wettbewerber – die N-Ergie hat bis 1300 Gasliefer-Verträge (0,9 Prozent) an die Konkurrenz verloren – nachziehen werden. „Ich gehe davon aus, dass wir auch nach der Preiserhöhung zu den günstigsten Anbietern gehören werden!“

In den nächsten Tagen informiert die N-ergie alle Kunden über die neuen Tarife. Abschläge werden automatisch angepasst. Michael Reiner

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