Polizistenmord: Erste Anklage, neuer Verdacht

Nach dem Polizistenmord von Augsburg: Die Tochter eines der mutmaßlichen Täter muss vor Gericht. Sie soll in ihrer Wohnung Waffen versteckt haben.  
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Bluumen, Kerzen und Briefe: Die Anteilnahme am Tod des Augsburger Polizisten ist groß. In der Baumkerbe rechts oben steckte eine Kugel.
Bluumen, Kerzen und Briefe: Die Anteilnahme am Tod des Augsburger Polizisten ist groß. In der Baumkerbe rechts oben steckte eine Kugel.

Nach dem Polizistenmord von Augsburg: Die Tochter eines der mutmaßlichen Täter muss vor Gericht. Sie soll in ihrer Wohnung Waffen versteckt haben.

Augsburg -
Sieben Monate nach dem Augsburger Polizistenmord hat die Staatsanwaltschaft erstmals eine Anklage erhoben. Die 32 Jahre alte Tochter eines Hauptverdächtigen soll sich unter anderem wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz, das Waffengesetz sowie Geldwäsche und Hehlerei vor Gericht verantworten, wie die Staatsanwaltschaft Augsburg am Freitag mitteilte. Die Ermittlungen gegen die beiden Hauptverdächtigen, die Brüder Raimund M. und Rudi R., sind den Angaben zufolge noch nicht abgeschlossen.

Die angeklagte Medizinisch-Technische Angestellte ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft dringend verdächtig, ihrem Vater die Lagerung von Waffen und geraubtem Geld in ihrer Wohnung gestattet zu haben. So befanden sich in ihrem Keller seit 2004 zwei Metallkisten mit drei Kalaschnikow-Maschinengewehren, drei Pistolen, zwei Revolvern und neun Handgranaten. Zudem fanden die Ermittler dort mehr als 38<TH>000 Euro, die aus einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Werttransportunternehmen in Augsburg im Jahr 2004 stammen sollen.

Nach der Festnahme ihres Vaters und ihres Onkels Ende Dezember 2011 soll sie das Bargeld aus den Kisten genommen und es unter der Küchenzeile in ihrer Wohnung versteckt haben, um es für eigene Zwecke zu verwenden. Gegen ihren ehemaligen Lebensgefährten erhob die Staatsanwaltschaft ebenfalls Anklage beim Amtsgericht Augsburg wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontroll- und das Waffengesetz. Außerdem soll sich der 31-Jährige wegen Begünstigung, Geldwäsche und Hehlerei verantworten. Der ledige Zimmerer soll die Kisten gemeinsam mit der Angeklagten verwahrt haben. Beiden drohen mehrjährige Haftstrafen.

Die Hauptverhandlung gegen die Tochter und ihren Ex-Lebensgefährten findet am 11. Juni vor dem Amtsgericht Augsburg statt. Wann der Prozess gegen die beiden Hauptverdächtigen Brüder Raimund M. und Rudi R. beginnt, ist indes weiter offen. Ein Ende der Ermittlungen sei noch nicht absehbar, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die beiden in Untersuchungshaft sitzenden Männer sollen in der Nacht zum 28. Oktober 2011 im Augsburger Siebentischwald den 41-Jährigen Polizisten Mathias Vieth nach einer Verfolgungsjagd erschossen haben. Beide wollten sich einer Kontrolle durch die Polizei entziehen. Außerdem sollen die Männer zwischen 2002 und 2008 mehrere bewaffnete Raubüberfälle begangen und dabei mehr als eine halbe Million Euro erbeutet haben. Einer der Männer saß bereits einmal wegen Mordes an einem Polizisten für mehr als 19 Jahre im Gefängnis.

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