Polizisten angegriffen: 19-Jähriger vor Gericht

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Auf einer Demo in Nürnberg hat ein junger Mann mehrere Polizisten mit einer Fahnenstange angegriffen und einen leicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft spricht von versuchten Totschlag in zwei Fällen.
Nürnberg - Im Prozess um mehrere Angriffe auf Polizisten bei einer Demonstration hat die Staatsanwaltschaft dreieinhalb Jahre Jugendhaft für den Angeklagten gefordert. Die Verteidiger des 19-Jährigen sprachen sich dagegen am Mittwoch lediglich für vier Wochen Arrest aus.
Der junge Mann stand vor Gericht, weil er bei einer Kundgebung Ende März in Nürnberg mit einer Fahnenstange mehrere Beamte angegriffen und sie am Schutzhelm oder der Brust getroffen haben soll. Ein Beamter wurde leicht am Kehlkopf verletzt. Die Demo richtete sich gegen rechte Gewalt in Franken.
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags in zwei Fällen, gefährlicher Körperverletzung, versuchter Körperverletzung, Landfriedensbruch und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Als Beweise zog die Anklagebehörde Video- und Fotoaufnahmen heran sowie Aussagen von Polizisten. Die Staatsanwaltschaft stellte klar, dass es vor Gericht nicht um die politische Gesinnung gehe, sondern um Gewaltbereitschaft.
Die Anwälte des 19-Jährigen erklärten, die Wut ihres Mandanten am Tag der Demo sei nachvollziehbar gewesen. Die Stadt Nürnberg habe kurzfristig die Route geändert, so dass die Kundgebung nicht in der Innenstadt stattfinden konnte. Das sei als Provokation empfunden worden. Ein Urteil wurde noch am Mittwoch erwartet.
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