Polizei zerschlägt Drogendealer-Ring
SALZBURG/BERCHTESGADEN - Die Polizei in Bayern und Österreich hat einen großen Sieg gegen den Drogenhandel errungen - sie nahm 32 Verdächtige fest, fand haufenweise Drogen und entdeckte ein Buch, das sie zu den Konsumenten führte.
Was für ein Schlag gegen den Drogenhandel: Rauschgiftfahnder haben in Salzburg und Bayern 32 mutmaßliche Dealer festgenommen und Drogen im Wert von 1,8 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Männer sollen die Drogen in der Stadt Salzburg, im Pinzgau, im Pongau und im Berchtesgadener Land verkauft haben, sagte Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt Salzburg am Montag der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Fahnder ermittelten zudem rund 350 Konsumenten.
Den Dealern konnte der Verkauf von drei Kilogramm Kokain zum Verkaufspreis von 300 000 Euro, rund 32 Kilogramm Aufputschmitteln für 640 000 Euro, etwa 33 000 Ecstasy-Tabletten im Wert von 260 000 Euro und rund 70 Kilogramm Cannabis zum Verkaufspreis von rund 560 000 Euro nachgewiesen werden.
15 Festnahmen erfolgten im Pinzgau, sieben im Pongau und je fünf in der Stadt Salzburg und in Bayern. Bei Hausdurchsuchungen wurden noch Drogen im Wert von 55 000 Euro, mehrere verbotene Waffe wie Schlagringe oder Totschläger, zwei Pistolen samt Munition und 16 000 Euro Bargeld sichergestellt.
Die Dealer: Unter 21 und arbeitslos
Die Ermittlungen starteten in Bayern durch anonyme Schreiben an die Polizei in Traunstein und in Wals im Flachgau. Dabei stellte sich heraus, dass die Bande hierarchisch aufgebaut war und den Handel straff durchorganisiert war. Gekauft wurden die Drogen in den Niederlanden und in Deutschland. Außerdem sollen die Beschuldigten in Plantagen im Freien und in Gebäuden selbst Cannabis angepflanzt haben. Bei einem Verdächtigen entdeckten die Ermittler auch ein Buch, in dem er jeden Handel genau notiert hatte.
Die meisten Festgenommenen sind junge Erwachsene im Alter von 18 bis 21 Jahren. Gut zwei Drittel von ihnen gingen keiner geregelten Beschäftigung nach. Außerdem kamen die Kriminalisten rund 350 Konsumenten auf die Spur. Zumeist verwendeten diese die Suchtmittel, um tagelang ohne Schlaf durchfeiern zu können, sagte Voggenberger. Mit Cannabis kamen sie dann wieder vom Trip herunter.
dpa
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